Gastkommentar

Raumplanung auf „höherer Ebene“? Schon merkwürdig!

Replik. Gute Raumplanung ist auch unter den gegebenen gesetzlichen Bedingungen möglich.

Christian Kühns Beitrag „Wenn die Bürger das Sagen hätten“ („Spectrum“ vom 6. 8.) bezieht sich auf den „Klimarat“ und seine Ergebnisse, („Klimaneutralität bis 2040: Empfehlungen“). Er schließt sich der im Bericht enthaltenen Empfehlung an, „die Verantwortung für die Raumplanung von der Gemeinde- auf die Landes- bzw. Bundesebene (zu verlagern; Anm.)“.Gerade, weil ich Kühns kritische Beiträge zu Architektur und Städtebau seit Langem schätze, kann ich in diesem Fall nicht umhin, die Gegenposition einzunehmen.

Der Autor

Friedrich Schindegger, Dipl.-Ing. (Architektur), Dr. (Raumplanung), ehem. stv. Leiter des Österreichischen Instituts für Raumplanung, Autor des Buchs „Raum.Planung.Politik. Ein Handbuch zur Raumplanung in Österreich“ (Böhlau, Wien, 1999).

Raumplanung ist einerseits einer zunehmend klientelorientierten Politik wie noch nie unterworfen, wobei die Nachfrageseite von einem wohlstandsbefeuerten Massenindividualismus mit enormem Bodenverbrauch für Siedlungszwecke geprägt ist, legitimiert durch ein bodenverhaftetes Eigentumsideal. Dazu kommen zunehmend kurzfristig kalkulierende Kapitalinteressen von Investoren für Gewerbeflächen, welche die politischen Akteure vor sich hertreiben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.