Skandinavien

Den Kraftwerken in Norwegen geht das Wasser aus

Der Blåsjø bei Suldal in Südnorwegen ist der größte Stausee des Landes.
Der Blåsjø bei Suldal in Südnorwegen ist der größte Stausee des Landes. Photothek via Getty Images
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Trockenheit setzt auch den Norwegern zu: Die Pegelstände in den Staubecken sind auf einem Rekordtief, die Stromproduktion in den Wasserkraftwerken gerät ins Stocken. Nun plant die Regierung Exportbeschränkungen. Betroffen sind vor allem Großbritannien und Deutschland.

Wien/Oslo. Felsen ragen aus dem Blåsjø-See. Der breite hellgraue Streifen entlang des steinigen Ufers zeigt genau, wie hoch normalerweise der Wasserstand in Norwegens größtem Stausee ist. Doch diesen Sommer sei der Pegel niedrig, der niedrigste seit 20Jahren, sagt der Leiter des Kraftwerks, Bjørn Sandvik. „Wir produzieren normalerweise genug Strom, um die Hälfte des Großraums Oslo mit Energie zu versorgen“, sagt Sandvik dem norwegischen Rundfunk NK. Doch diesen Sommer stehen die Turbinen still. Erst im Winter soll bei höheren Pegelständen wieder Strom produziert werden.

Die Wasserreservoirs im Südwesten und im Osten Norwegens sind auf ein Rekordtief gesunken. Derzeit sind die Stauseen nur zu rund 45 Prozent gefüllt, anstatt der für die Saison üblichen 75Prozent. Auf einen schneearmen Winter folgte ein Frühjahr mit sehr wenig Niederschlag und mit hohen Temperaturen. Nach Angaben des Norwegischen Meteorologischen Instituts fiel im März 50 bis 95 Prozent weniger Regen als normal. Auch der April war nicht besser. Die Stromerzeugung in Südnorwegen ist um 18 Prozent gesunken.

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