„Environmental, Social, Governance“

Harsche Kritik an nachhaltigen Investoren

Die ESG-Branche habe zu sehr darauf geachtet, worin man nicht investieren solle, kritisiert ein Goldman-Analyst.

Die ESG-Branche habe sich zu sehr darauf konzentriert, fossile Brennstoffe auf die schwarze Liste zu setzen, und damit eine Energiekrise verschärft, die ohne die Einbeziehung von Erdgas nicht gelöst werden kann. Das ist das Fazit eines Analysten von Goldman Sachs. „ESG“ steht für „Environmental, Social, Governance“, Umwelt, Soziales, Unternehmensführung, die drei wichtigsten Kriterien für nachhaltige Investmentprodukte.

ESG-Investoren trügen eine Mitschuld, dass es heute an praktischen Alternativen zu Kohle mangelt, sagt Michele Della Vigna, der bei Goldman die Rohstoffanalyse für Europa, den Nahen Osten und Afrika leitet. Weil Investitionen in Erdgas nicht aufrecht erhalten wurden, trugen Anleger dazu bei, dass es eine Versorgungslücke gibt, die mit dem schmutzigsten fossilen Brennstoff ausgeglichen werden muss. „Vor ein paar Jahren, als ich mit ESG-Investoren sprach, lag der Schwerpunkt zu sehr darauf, in was man nicht investieren sollte. Kein Öl, kein Gas, keine Kohle. Und das führte zu einem Rückgang der Investitionen“, erklärte Della Vigna im Bloomberg-Interview. „Ich bin zutiefst enttäuscht, dass wir mehr Kohle verbrauchen. Das ist eine direkte Folge der unzureichenden Investitionen in Erdgas.“

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