Julia und Clemens P. starten ihre Radreise von ihrer Wohnung nahe des Praters und radeln meist drei Wochen durch ein Land.
Radurlaub

Reisen mit dem Rad: Ein Gefühl von Freiheit und ein gutes Gewissen

Für manche hat es sportliche Gründe, andere wiederum wollen den ökologischen Fußabdruck auch im Urlaub möglichst gering halten. Immer mehr Menschen entdecken das Reisen mit dem Fahrrad für sich. So wie das Wiener Ehepaar Julia und Clemens P., das schon Japan mit dem Rad erkundet hat.

Wenn sich Julia und Clemens P. auf einen Urlaub vorbereiten, dann bleibt die Strandtasche zu Hause, auch die Auswahl an Büchern ist begrenzt und ein paar Sommerkleider zu viel kommen auch nicht mit. Stattdessen wird effizient gepackt, in Fahrradtaschen. Egal wie lang die beiden unterwegs sind – und das können schon ein paar Wochen sein –, es kommt lediglich Kleidung für maximal eine Woche mit. Dann wird ohnehin gewaschen. Essen und Wasserflaschen werden hingegen zuhauf eingepackt, ebenso wie Rad-Equipment und ein Zelt.

Das Ehepaar macht nämlich seit mittlerweile acht Jahren Urlaub auf Rädern. Sie verbinden dabei das Reisen, die Fortbewegung an sich, mit der Urlaubsbeschäftigung, indem sie beinahe den ganzen Tag auf dem Rad sitzen und so die Gegend erkunden. Und sie sind dabei immer seltener allein unterwegs, entdecken doch auffallend viele Menschen das Reisen mit dem Fahrrad für sich.

Strandurlaub? Zu langweilig. „Das erste Mal waren wir 2014 in den baltischen Ländern. Inzwischen machen wir den großen Sommerurlaub für zwei, drei Wochen immer als Radreise. Idealerweise kommen noch einmal zwei Wochen zu Ostern dazu“, sagt Clemens P. Dazwischen machen sie während des Jahrs auch kurze Radreisen in Österreich für drei, vier Tage, meist an einem verlängerten Wochenende. Ein klassischer Strandurlaub kommt für die beiden schon lang nicht mehr infrage. „Unvorstellbar“, sagt der gebürtige Oberösterreicher, der seit 30 Jahren in Wien lebt. „Mit einem guten Buch würde ich es vielleicht ein, zwei Tage aushalten, dann wäre mir langweilig“, meint der 55-Jährige, der Professor an der Boku in Wien ist. Seine 41-jährige Ehefrau, die als Angestellte in Wien arbeitet, pflichtet ihm bei. Auch ihr wäre das zu langweilig. Und ihr würde die Bewegung fehlen.

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