Der ZDF-Verwaltungsrat will nach dem Unfall in der Gottschalk-Show auch Formate wie "Schlag den Raab" prüfen lassen. Die Sendung sei "sehr waghalsig".
Der Vorsitzende des ZDF-Verwaltungsrats Kurt Beck (SPD) hat nach dem schweren Unfall in der Fernsehsendung "Wetten dass...?" eine Überprüfung aller TV-Shows gefordert. Öffentlich-rechtliche und private Sender müssten nach dem Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch das Risiko auf ein verantwortbares Maß beschränken, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident dem Hamburger Abendblatt (Montagsausgabe).
Die von Thomas Gottschalk moderierte Sendung sei "eine erfolgreiche Show, die auch mit körperlich weniger spektakulären Wetten ihre Einschaltquoten erreicht", sagte Beck. Es handle sich um eine Familiensendung, bei der Unterhaltung im Vordergrund stehe. Beck nannte die Sendung "Schlag den Raab" des Privatsenders Pro 7 "sehr waghalsig" und sagte, nach einem solchen Unfall müsste "alles auf den Prüfstand".
Beck zufolge werde der Unfall in der nächsten Sitzung des ZDF-Verwaltungsrats im Jänner ein Thema sein. Eine Absetzung von "Wetten, dass??" wäre allerdings eine überzogene Reaktion. Das ZDF habe richtig reagiert, als es die Sendung nach dem Unfall abgebrochen habe. Im Vordergrund stehe jetzt die Sorge um den verunglückten 23-Jährigen, betonte Beck.
Am vergangenen Samstag war Koch bei der ZDF-Sendung beim Versuch, mit Sprungfedern über fahrende Autos zu springen, schwer gestürzt. Der 23-Jährige erlitt dabei so schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule und dem Rückenmark, dass er teilweise Lähmungserscheinungen zeigt. Ob die Lähmungen wieder ganz oder zumindest teilweise verschwinden, ist noch nicht absehbar. Koch wurde am Samstag in eine Rehaklinik in der Schweiz verlegt.
(Ag.)