Festspiele Grafenegg

Grafenegg bat Jonas Kaufmann zum „Fidelio“

Auftakt mit kulinarisch verbrämten Freiheitshymnen unter Sternen.

Das Konzept ist unwiderstehlich. Ab Mitte August locken die Namen von Klassik-Weltstars in den Wolkenturm im Schlosspark von Grafenegg. Das Zusammenspiel einer akustisch erstaunlich tauglichen modernen Hör-Arena, der exquisiten kulinarischen Betreuung durch das Team von Toni Mörwald und dem Zauber der Blauen Stunde einer Sommernacht: Da steht, pardon, nicht unbedingt die Musik im Mittelpunkt. Sie wird Teil eines großen und – die Probe aufs Exempel hat es vergangenen Sonntag wieder bewiesen – wirklich stimmigen Ganzen.

So wird nämlich auch eine Aufführung des „Fidelio“, die im grellen Scheinwerferlicht einer Opernbühne vermutlich bestenfalls durchschnittlichen Eindruck machte, zum bemerkenswerten Ereignis. Der Florestan des Jonas Kaufmann, endlich einmal unbehelligt von Regisseurs-Einfällen ganz auf Beethovens Partitur konzentriert, ist allemal eine Reise wert. Sogar dann, wenn ihm hie und da ein kleiner Frosch die Kehle zuzuschnüren droht und seine Leonore, Sinéad Campbell-Wallace, ihm in Sachen Präsenz, nicht aber in puncto Wortdeutlichkeit, Tongebung, Rhythmus und – vor allem! - Intonation das Wasser reichen kann.

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