Im Kino

„Nope“: Auf der Suche nach dem „Shot“

Auf Schnappschussjagd: Daniel Kaluuya, Brandon Perea und Keke Palmer in „Nope“.
Auf Schnappschussjagd: Daniel Kaluuya, Brandon Perea und Keke Palmer in „Nope“.Universal Pictures
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Jordan Peele („Get Out“) schickt in „Nope“ schwarze Cowboys auf Alienbilderjagd: Was etwas schleppend beginnt, wächst sich zu einem wuchtigen Breitwand-Spektakel aus.

Ein „Oprah Shot“, das wäre was! – meint Emerald Haywood (Keke Palmer) zu ihrem Bruder OJ (Daniel Kaluuya). Ein Foto oder Video also, derart aufsehenerregend, dass es die Einladung seiner Urheber zur legendären Talkshow von Oprah Winfrey garantiert – quasi das Nonplusultra afroamerikanischer Selbstverwirklichung in der US-Spektakelgesellschaft. Nicht von ungefähr heißt „Shot“ in der englischen Umgangssprache sowohl „Aufnahme“ als auch „Chance“: Ein Kardinalfehler, diese mutwillig fahren zu lassen.

Alles für den goldenen Schnappschuss: Diese Überzeugung ist zentrale Triebfeder des spektakelkritischen Spektakelfilms „Nope“, mit dem der Comedian, Schauspieler, Produzent, Drehbuchautor und Regisseur Jordan Peele einen der wenigen Event-Blockbuster des heurigen Kinosommers serviert, der diesen Namen tatsächlich verdient. 2017 katapultierte sich der 43-Jährige mit dem Sensationserfolg seiner hintersinnigen Horror-Satire „Get Out“ in die Oberliga Hollywoods. Sein barocker Zweitling „Us“ offenbarte Peeles ansehnliche Ambitionen als Filmkünstler – inhaltlich wie ästhetisch wurde hier zügellos geklotzt. Das Ziel: eine wilde Genre-Melange, die als Entertainment-Achterbahn ebenso funktioniert wie als großes sozialkritisches Welttheater.

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