Bundesheer

Neuer Generalstabschef: Sieben Kandidaten "in höchsten Ausmaß geeignet"

Gecko-Leiter Striedinger wird als Favorit gehandelt.
Gecko-Leiter Striedinger wird als Favorit gehandelt.APA/HANS PUNZ
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Verteidigungsministerin Klaudia Tanner führt Vieraugengespräche mit allen elf Bewerbern. Wann die Entscheidung offiziell bekannt gegeben wird, ist noch offen.

Elf Kandidaten haben sich im April für die höchste Militär-Funktion in Österreich beworben: Das Bundesheer sucht einen neuen Generalstabschef. Der heutige Dienstag ist ein wichtiger Tag im Entscheidungsprozess: Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) wird mit allen Bewerben Gespräche führen. Und: Die Begutachtungskommission veröffentlichte am Nachmittag die Reihung der Kandidaten: Demnach ist einer von ihnen „in geringerem Ausmaß geeignet“. Drei „in hohem Ausmaß geeignet“ und sieben „in höchstem
Ausmaß geeignet“.

Tanner will sich bei den Gesprächen noch "ein eigenes Bild über die Persönlichkeiten" machen, die sich beworben haben, so die Ministerin im Ö1-"Morgenjournal". Sie wird ihre Entscheidung dann - wie bei höheren Bestellungen üblich - zunächst dem Zentralausschuss und dem für Beamte zuständigen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) kommunizieren und danach mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Oberbefehlshaber des Bundesheeres besprechen, der diese dann noch bestätigen muss, hieß es aus dem Ministerium. Erst dann werde die Öffentlichkeit informiert. Tanner muss sich übrigens nicht an die Empfehlungen der Kommission halten, sich an die besten Bewerber zu orientieren. Es wird allerdings erwartet.

Ernennung nach Plan im Oktober

Was ihre Favoriten betrifft, hörte man zuletzt verschiedene Erzählungen aus dem Verteidigungsressort. Zum Beispiel, dass nach wie vor der stellvertretende Generalstabschef und Gecko-Leiter Rudolf Striedinger die besten Karten habe - auch wenn der 60-jährige Niederösterreicher viel Kritik einstecken musste wegen seiner Auftritte als Co-Chef des Corona-Beratungsgremiums Gecko sowie für seine Aussagen vor rund zwei Jahren, wonach die militärische Landesverteidigung nicht mehr Kernaufgabe des österreichischen Bundesheeres sei. Andere berichten, dass gerade deswegen die politische Spitze im Ressort recht skeptisch eingestellt ist. Und man lieber jemanden hätte, der Medienauftritte souveräner meistert.

Die Ernennung des neuen Generalstabschefs soll laut Verteidigungsministerium, wenn alles plangemäß verläuft, im Oktober erfolgen. Der bisherige Generalstabschef Robert Brieger wurde bereits am 6. Mai verabschiedet. Er hat für die nächsten drei Jahre die Leitung des EU-Militärausschusses (EUMC) übernommen.

Auch die Mitglieder der Begutachtungskommission sind seit Dienstag publik: Leiter war Hans Hamberger, Leiter der Internen Revision (die „Presse“ berichtete).

(ib/APA)

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