Dürre

Waldbrände nahe Rimini und auf Sizilien sowie in Portugal flammen auf

Ein Anwohner beobachtet die Ausbreitung eines Waldbrandes in Linhares, Portugal.
Ein Anwohner beobachtet die Ausbreitung eines Waldbrandes in Linhares, Portugal.APA/AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA
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Das Feuer im Naturpark Serra da Estrela ist wieder aufgeflammt. Auch auf der beliebten Urlaubsinsel Sizilien kämpften Feuerwehrleute am Dienstag gegen einen Buschbrand.

Einheiten der italienischen Feuerwehr sind seit Montagabend wegen eines Waldbrandes westlich der Adria-Urlauberhochburg Rimini im Einsatz. Das Feuer war in einem Wandergebiet in der Gemeinde Civitella di Romagna ausgebrochen. Die Einsatzkräfte brachten zehn Menschen in Sicherheit. Starker Wind fachte die Feuer immer wieder an. In Portugal ist unterdessen der verheerende Waldbrand im Naturpark Serra da Estrela wieder aufgeflammt.

Auch auf der beliebten Urlaubsinsel Sizilien kämpften Feuerwehrleute am Dienstag in der Küstengemeinde Trabia, östlich von Palermo, gegen einen Buschbrand. Laut Medienberichten gefährdeten die Flammen auch Wohnhäuser, aus denen Menschen in Sicherheit gebracht wurden, weil darin Gasflaschen waren, die bei einer Explosion gewaltigen Schaden hätten anrichten können. Die Feuerwehr bekämpfte die Brände demnach auch aus der Luft, weil das Gebiet teils schwer zugänglich war.

Wald- und Buschbrände werden durch Trockenheit begünstigt und oft auf fahrlässiges Verhalten von Menschen oder Brandstiftung zurückgeführt. Hinter der Dürre in Italien in diesem Jahr vermuten Experten die Folgen des Klimawandels. Laut Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (Effis) brannten in diesem Jahr bisher (Stand 13. August) schon rund 420 Quadratkilometer in Italien - eine Fläche größer als das Stadtgebiet von Köln. Das ist damit mehr als durchschnittlich zu diesem Zeitpunkt in den vorangegangenen 15 Jahren. Effis berücksichtigt in dieser Berechnung nur von Feuern betroffene Flächen, die 30 Hektar oder mehr betragen.

Feuer in Portugals Nationalpark erneut ausgebrochen

Nachdem das Feuer in dem Naturpark in Zentralportugal am Wochenende unter Kontrolle gebracht worden war, sei es am Montagnachmittag erneut ausgebrochen und durch starken Wind angefacht worden, sagte der Leiter des Zivilschutzes, André Fernandes, am Montagabend. Mehrere Dörfer seien vorsorglich evakuiert worden. Nach Angaben des Zivilschutzes waren Dienstagfrüh mehr als 1.000 Feuerwehrleute im Einsatz.

Das Feuer war am 6. August in der Nähe der Stadt Covilha nahe des Naturparks Serra da Estrela ausgebrochen. Nach Angaben der Behörden zerstörte es bisher rund 15.000 Hektar Land in dem einzigartigen Waldgebiet, das von der UNESCO als Geopark anerkannt ist und im Herzen der rund 2.000 Meter hohen Bergkette Serra da Estrela liegt. Der Waldbrand ist bereits der größte dieses Sommers in Portugal. Das südeuropäische Land verzeichnete den heißesten Juli seit fast einem Jahrhundert, Waldbrände haben dort in diesem Jahr bereits rund 80.000 Hektar Land verwüstet.

Während das Kommando des Zivilschutzes für seine Einsatzleitung kritisiert wird, versprach Innenminister José Luís Carneiro, eine Untersuchung zu den "strukturellen Ursachen" und zur "Methode der Brandbekämpfung" einzuleiten, sobald das Feuer in der Serra da Estrela gelöscht sei. Carneiro hatte am Freitag von einer "Umwelttragödie" gesprochen.

(APA/dpa/AFP)

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