Medizintechnik

Krise bei Philips: Chef nimmt vorzeitig den Hut

FILE PHOTO: Dutch health technology company Philips presents the company's financial results for the fourth quarter in Amsterdam
FILE PHOTO: Dutch health technology company Philips presents the company's financial results for the fourth quarter in AmsterdamREUTERS
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Fehlerhafte Beatmungsgeräte haben den Konzern viel Geld gekostet. Nun hat Philips-Chef Frans van Houten seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt.

Die fehlerhafte Produktion von Beatmungsgeräten stürzt den niederländischen Gesundheits- und Elektronikkonzern Philips immer tiefer in die Krise und fordert nun auch personelle Konsequenzen. Der Philips-Vorstandsvorsitzende, Frans van Houten (62), kündigte deswegen am gestrigen Dienstag seinen vorzeitigen Rücktritt an. Er will am 15. Oktober die Führung des Unternehmens an Roy Jakobs abgeben, ein halbes Jahr vor Ablauf seiner Amtszeit. Die Aktie legte nach Bekanntgabe der Nachricht am Dienstag zu. Der 48-jährige Jakobs ist derzeit im Philips-Konzern bereits mit dem Krisenmanagement um die Beatmungsgeräte beauftragt. Diese Geräte, von Philips „Dream Stations“ (Traumstationen) genannt, sind für das traditionsreiche niederländische Unternehmen zu einem Albtraum geworden.

Hohe Rückstellungen

Denn viele Beatmungsgeräte sind fehlerhaft. Sie können giftige Dämpfe verursachen. Die US-Medizinaufsichtsbehörde FDA stellte fest, dass manche Geräte sogar total ausfallen können und der Alarmmechanismus, der den Ausfall melden soll, nicht funktioniert. Die Folge: Patienten, die an solchen fehlerhaften Beatmungsgeräten hängen, können ersticken. Das ist, auch angesichts der zurückliegenden Coronapandemie, eine erschreckende Erkenntnis.

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