Leadership

Frauenanteil in Führungsetagen steigt

Frauenanteil in Führungsetagen steigt
Frauenanteil in Führungsetagen steigt
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Österreichweit sind nur neun Prozent der Vorstandsmitglieder in börsennotierten Unternehmen weiblich. Tendenz steigend: Der Anteil erreicht mit einer weiteren Frau an der Spitze einen neuen Höchstwert seit Jahresbeginn.

In den Vorstandsetagen der Unternehmen, die im Wiener Börsen-Index (WBI) notiert sind, ist ein leichter Anstieg an Frauen zu verzeichnen: Mit 17 Frauen in den Vorstandsetagen - und somit neun Prozent - sei ein neuer Höchstwert seit Jahresbeginn erreicht worden, wie das Mixed Leadership Barometer von EY zeigt.

Dieser langsame Fortschritt könnte ein Indiz dafür sein, dass es in den Vorstandsetagen „einige Aufstiegshindernisse gibt und anstatt von Wandel und Aufbruch eher Tradition gelebt wird“, sagt Helen Pelzmann, Partnerin bei EY Law und Verantwortliche für die Initiative „Women. Fast Forward“. Für sie ist dieser Rückhalt schwer nachzuvollziehen, denn es ist bereits erwiesen, dass ein „Mehr an Diversität“ einen positiven Einfluss auf die finanzielle Performance sowie die Zufriedenheit von Mitarbeitenden und Kunden hat.

Darüber hinaus gelinge es weiblichen Vorbilder, insbesondere Frauen auf ihrem Karriereweg zu bestärken und zu ermutigen, den Aufstieg trotz Hindernissen auf sich zu nehmen. Doch während knapp 30 Prozent der Unternehmen im WBI mindestens eine Frau im Vorstand haben, werden nur vier Unternehmen von einer Frau geführt. Fünf weitere Frauen sind als Finanzvorstand tätig, jeweils 2 Frauen sind als COO oder CCO positioniert.

Branchen zeigen große Unterschiede

In der Immobilienbranche ist der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder mit 20 Prozent am größten. An zweiter Stelle liegt der Bereich Konsumgüter mit einem Anteil von 19 Prozent. In der Industrie beträgt der Frauenanteil im Vorstand 9,5 Prozent.

Unternehmen seien gefordert, durch ein flexibles Arbeitsumfeld und Home Office-Möglichkeiten eine gute Grundlage zu schaffen, um beiden Geschlechtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern und dadurch die Gleichstellung der Frauen voranzutreiben, ist Pelzmann überzeugt. Denn es sei ein wichtiger Indikator für eine offene und moderne Unternehmenskultur, wenn Frauen vermehrt die Karriereleiter hinaufsteigen. Doch auch sie müssten ihren Teil dazu beitragen und dafür sorgen, „Männer mehr in die Pflicht zu nehmen.“ 

Aufsichtsgremien diverser besetzt

Heterogener sieht es in den Aufsichtsgremien aus: Von den 539 Aufsichtsratsposten sind 163 von Frauen besetzt, also knapp über 30 Prozent. Bei 89 Prozent der Unternehmen sitzt zumindest eine Frau im Aufsichtsrat. Am höchsten ist der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder mit 37 Prozent in der Transport- und Logistik-Branche, gefolgt von der Energie-Branche mit fast 35 Prozent und der Telekom-Branche mit 33,3 Prozent.

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