Needle Spiking

Die neue Angst vor der Nadel

Sorgenfreies Clubbing? Vielen Frauen bereitet "Needle Spiking" Angst.
Sorgenfreies Clubbing? Vielen Frauen bereitet "Needle Spiking" Angst. (c) GETTY IMAGES
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Vor allem bei großen Parties häufen sich die Fälle: Das Phänomen »Needle Spiking« – unbemerkte Nadelstiche – taucht in vielen Städten auf.

Die Angst, beim Ausgehen heimlich Drogen verabreicht zu bekommen, ist nicht neu. Seit Jahren wird vor „Drink Spiking“ gewarnt: hier werden – meist Frauen – K.O.-Tropfen oder ähnliche Substanzen in den Drink gemischt, oft mit der Absicht, sie sexuell gefügig zu machen. Seit Monaten verbreitet nun ein neues Phänomen Unsicherheit: „Needle Spiking“. Acht Personen meldeten sich Medienberichten zufolge vergangenes Wochenende bei der Street Parade in Zürich mit dem Verdacht, Opfer von Nadelattacken geworden zu sein. Dabei wurden ihnen von Unbekannten im Gedränge der Menschen Nadelstiche zugefügt. Ein Opfer berichtete von Übelkeit, Benommenheit und sogar Gedächtnisverlust. Das neue Phänomen geht mit großer Unsicherheit einher: Die Angst, unbemerkt Substanzen verabreicht zu bekommen, trifft auf die Sorge vor Infektionskrankheiten durch verunreinigte Nadeln.

Verletzte Hautstellen

Erstmals tauchte das Phänomen in Großbritannien auf. Im Laufe des Herbstes meldeten sich immer mehr Frauen und Mädchen mit dem Verdacht, dass ihnen mit Spritzen K.O.-Tropfen oder ähnlich betäubende Substanzen verabreicht wurden. Betroffene erzählten davon, vorübergehend das Bewusstsein verloren zu haben und wiesen verletzte Hautstellen an den Beinen oder Schultern auf. Die Häufung der Fälle sorgte damals für einen landesweiten Protest. Unter dem Motto „Girls Night In“ boykottierten Frauen in Städten wie Manchester, Bristol und Leeds sowie in London Pubs, Bars und Clubs. Das sorgte damals auch für Kritik – nicht Frauen sollen zu Hause bleiben, sondern die Täter. Ein heuer im April vorgelegter Parlamentsbericht geht von etwa 1000 Fällen in Großbritannien aus. Wie verbreitet das Phänomen „Spiking“ sei und welche Motive Täter hätten, könne aufgrund fehlender Daten nicht festgestellt werden, liest es sich im Bericht.

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