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Drachenschnüre als Todesfalle: Indien meldet drei tödliche Vorfälle

Drachenfliegen und Drachenkämpfe gehören in Indien rund um den Unabhängigkeitstag zur Tradition.
Drachenfliegen und Drachenkämpfe gehören in Indien rund um den Unabhängigkeitstag zur Tradition.APA/AFP/MONEY SHARMA
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Die mit Glassplittern versetzten Leinen sollen künftig verboten werden. Sie dienen rund um den Unabhängigkeitstag als übliches Mittel bei Drachenwettkämpfen, werden aber zur Gefahr etwa für Motorradfahrer.

Bei mehreren Unfällen mit Drachen sind in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zwei Kinder und ein Mann getötet worden. Nach Angaben der Polizei vom Mittwoch wurden ihnen die Kehlen durch Drachenschnüre aufgeschnitten, die durch feine Glassplitter besonders gehärtet wurden.

Laut Polizei ereigneten sich alle drei Unglücke während der indischen Unabhängigkeitsfeiern am Montag, bei denen die Menschen traditionell gerne Drachen-Wettbewerbe veranstalten. Die beiden vier und sechs Jahre alten Kinder wollten durch die Dachfenster ihrer Autos dem Spektakel zusehen, als sie sich in den Schnüren verfingen, sagte der stellvertretende Polizeichef Pushpender Kumar der Nachrichtenagentur AFP. Die messerscharfen Schnüre trafen auch einen 22-jährigen Motorradfahrer, während er über ein Viadukt fuhr. Medienberichten zufolge wurden zudem ein fünfjähriges Kind und ein Polizist schwer verletzt.

Der Unabhängigkeitstag am 15. August wird in vielen Städten des Landes mit Drachen-Wettbewerben begangen. Um die Schnüre der gegnerischen Drachen kappen zu können, bestreichen viele die Leinen ihrer eigenen Drachen mit feinen Glassplittern. Das macht sie besonders widerstandsfähig, aber auch scharf wie Rasiermesser.

Künftig drohen hohe Strafen

Nach den tragischen Todesfällen ordnete die indische Regierung ein komplettes Verbot dieser Leinen an. Jeder, der künftig im Besitz der sogenannten Manjhas angetroffen wird, muss demnach mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren und einer Geldstrafe von rund 1300 Euro rechnen.

Der Gerichtshof von Neu Delhi hatte noch in der vergangenen Woche vor den Gefahren der Schnüre gewarnt und dabei auf eine Reihe von tödlichen Vorfällen in den vergangenen Jahren hingewiesen.

(APA/AFP)

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