Gastkommentar

Systemreform statt Populismus

FPÖ-Chef Herbert Kickl schlägt vor, die Einhebung der Kirchenbeiträge auszusetzen. Das kann nicht die Lösung sein.

Der Autor:

Rudolf K. Höfer, ao. Univ.-Prof. für Kirchengeschichte am Institut für Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte an der Universität Graz i.R.

Der Vorschlag des FPÖ-Obmanns Herbert Kickl an Kardinal Christoph Schönborn, die Einhebung der Kirchenbeiträge auszusetzen, käme der Forderung gleich, der Finanzminister solle für ein, zwei Jahre keine Steuern einheben.

Viele stellen sich derzeit wohl die Frage, ob es angesichts der davongaloppierenden Inflation zu einer deutlichen Erhöhung des Kirchenbeitrags kommt. Das mag Kickl motiviert haben, den Vorschlag ins Sommerloch zu schicken. Dass die Idee sofort von Erzbischof Christoph Schönborn zurückgewiesen wurde, ist verständlich. Nicht erklärbar ist jedoch das Festklammern an dem NS-Kirchenbeitragsgesetz aus dem Jahr 1939 angesichts der um 23 Prozent gestiegenen Austritte im vergangenen Jahr.

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