Ukraine

Schwächelt der Waffenhelfer Europa?

Die französische Caesar-Haubitze im Einsatz in der Urkaine
Die französische Caesar-Haubitze im Einsatz in der UrkaineIMAGO/Cover-Images
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Im Juli gab es zum ersten Mal überhaupt keine neuen militärischen Hilfszusagen der wichtigsten europäischen Staaten. Dabei reichen die Zusagen schon bisher nicht aus, um Russlands Angriff abzuwehren. Aber es gibt auch eine gute Nachricht aus Sicht der Ukraine.

Wien/Kiew.  Wenn ukrainische Spitzenpolitiker gefragt werden, was ihre Heimat am dringendsten benötigt, geben sie meistens drei Antworten: „Waffen. Waffen. Waffen.“ Und der Westen hat geliefert. Er stockte zuletzt seine militärische Hilfe qualitativ auf. Der US-Mehrfachraketenwerfer Himars zum Beispiel setzt den Russen auf den Schlachtfeldern zu, das Artilleriesystem wird schon zur „Wunderwaffe“ hochgejazzt. Auch deutsche und französische Panzerhaubitzen zum Beispiel feuern in der Ukraine.

Die Lieferungen reichen allerdings nicht aus, um die Russen in Friedensverhandlungen zu zwingen. Vor allem aber könnte die europäische Waffenhilfe bald nachlassen. Das legen Zahlen des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) nahe. Die Forscher führen seit Kriegsbeginn Buch über die Unterstützung des Westens an die Ukraine. Was auch immer verlautbart wird (oder durchsickert), notieren sie und publizieren es im sogenannten „Ukraine Support Tracker“. Am Donnerstag schlug das IfW Alarm: „Neue Hilfszusagen für die Ukraine fallen auf fast null“, vermeldete die Instituts-Website nun. Die sechs größten Staaten Europas (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien) gaben im Juli sogar keine einzige neue Hilfszusage ab – weder humanitär noch finanziell noch militärisch. Nur zum Vergleich: Im April und Mai addierten sich die Zusagen des Sextetts noch auf jeweils mehr als vier Milliarden Euro. Seither geht der Trend nach unten.

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