Inflation

Der preistreibende Dominoeffekt

(c) Getty Images (Christopher Furlong)
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Die Inflation steigt weiter und dürfte bald zweistellig werden. Längst kommt es zu einem Dominoeffekt. Nach Energie steigen nun Lebensmittel, Löhne, Pensionen und Gebühren.

Die Inflation, ein temporäres Phänomen, das rasch wieder vorbeigeht – diese bis zuletzt noch von vielen Ökonomen bemühte Prognose wurde längst von der Realität eingeholt. Im Juli lag die Inflationsrate laut Statistik Austria bei 9,3 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Februar 1975. Der Preisauftrieb ist damit noch nicht vorbei: „Wir erwarten ab September noch einmal einen merkbaren Anstieg in der Inflationsentwicklung“, sagt Josef Baumgartner, Ökonom am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo). Er rechnet mit zweistelligen Inflationsraten, möglicherweise schon im Herbst. „Aber ich erwarte es auf jeden Fall für nächstes Jahr.“

Mehrere Energieanbieter in Ostösterreich ziehen Preiserhöhungen auf September vor, die nächsten folgen im April. Die Inflation schlägt auch auf andere Produktgruppen durch. Das zeigt sich beim wöchentlichen Einkauf, den die Statistik Austria im Miniwarenkorb abbildet. Er enthält Nahrungsmittel, Dienstleistungen und Treibstoffe und war im Juli um 19 Prozent teurer als ein Jahr davor. Treibstoffpreise sind zwar nach wie vor die stärksten Treiber der Inflation. „Allerdings stagniert der Preisanstieg hier auf hohem Niveau, während sich die Preisspirale bei Haushaltsenergie und in der Gastronomie im Juli merklich – und etwas weniger stark auch bei Nahrungsmitteln – weitergedreht hat“, sagt Tobias Thomas, Leiter der Statistik Austria. Bei Nahrungsmitteln – sie stiegen um zwölf Prozent – stehen weitere Anstiege bevor.

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