Bewässerung

Den Garten nachhaltig abkühlen

Nachhaltig: gesammeltes Regenwasser. Per Akku-Pumpe kann damit auch mit dem Schlauch gegossen werden.
Nachhaltig: gesammeltes Regenwasser. Per Akku-Pumpe kann damit auch mit dem Schlauch gegossen werden.barrel
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Die lange Trockenheit hat vielen Gärten zugesetzt, den Gartenbesitzern einiges an Arbeit abverlangt. Viele überlegen sich ein Bewässerungssystem und Strategien für den nächsten heißen Sommer. Was dabei zu beachten ist - und wie man eigentlich richtig und nachhaltig gießt.

Der heiße Sommer war keine Überraschung: Die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen im August wurde vom ZAMG sogar mit 90 Prozent beziffert. Damit der Garten in dieser Zeit nicht zur Steppenlandschaft wurde und wird, ist regelmäßige Bewässerung erforderlich – wie so mancher Gartenbesitzer feststellen musste, der sich auf Gießkanne und Leitungswasser per Gartenschlauch verließ – und sich nun für den nächsten Sommer ein effizienteres und bequemeres System überlegt.

Mit Regenwasser und Pumpe


„Wer die Möglichkeit hat, Wasser aus einem Brunnen oder gesammeltes Regenwasser zu nutzen, entlastet nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern handelt auch ressourcenschonend“, nennt Michael Rochel, Geschäftsführer von Kärcher Österreich, eine der besten Möglichkeiten. Wer kein kostbares Trinkwasser für den Rasen verwenden möchte, muss trotzdem keine schweren Gießkannen schleppen. Denn Sprinkler, Gießstäbe oder Tropfschläuche können auch mit Wasser aus Brunnen, Zisternen und Regentonnen betrieben werden. Voraussetzung dafür sind Pumpen, die den erforderlichen Druck aufbauen. „Die Fasspumpen werden direkt auf dem Rand der Regentonne montiert. Alternativ kann eine Gartenpumpe eingesetzt werden, die Wasser auch aus Zisternen und schmalen Tiefbrunnen mühelos entnimmt.“ Akku-Fasspumpen brauchen beispielsweise keinen Stromanschluss im Garten, dafür muss der Akku regelmäßig geladen werden.

Drei Tipps für die Gartenbewässerung

Morgens und kräftig gießen.
Durch kräftiges Gießen dringt das Wasser tief in den Boden ein und regt die Wurzeln dazu an, sich in die Tiefe auszubreiten. Morgens zu gießen lässt die Pflanzen schneller abtrocknen und lockt weniger Nacktschnecken an.


Anlage gut planen.
Die Rohrleitungen für eine Bewässerungsanlage sollten – wenn möglich – vor dem Anlegen von Wegen in den Boden eingebettet sein. Meist sind Versenkregner zu empfehlen, da der Wassenebel der Sprühkopfsprinkler schnell vom Wind verweht wird.


Passende Pflanzen auswählen.
Um Wasser zu sparen, auf jeden Fall hitze- und trockenverträgliche Pflanzen für sonnige Gartenbereiche auswählen. Gemüse, wie etwa Tomaten, kann auch mit vergrabenen Tontöpfen, in die Wasser gegeben wird, lange versorgt werden.

Links: www.kaercher.com/at
www.umweltberatung.at


Damit der Schlauch beim Bewässern aus dem Fass nicht abknickt, ist eine Schlauchführung vorhanden, die einen konstanten Wasserfluss garantiert, und je nach Bedarf eingestellt werden kann. Das Regenwasser zu nutzen, ist definitiv eine der besten Möglichkeiten, den Garten ressoucenschonend zu bewässern. „Es ist besser als Brunnen- oder Leitungswasser, da Regenwasser kalkfrei ist“, sagt Björn Schoas, Teamleiter für Grünraum und Garten bei der Umweltberatung.
Wichtig für eine nachhaltige Bewässerung ist auch ein kräftiges, selteneres Gießen. Durch den Wasserschwall dringt das Wasser tief in den Boden ein und regt die Wurzeln dazu an, sich in die Tiefe auszubreiten. Plus: „Morgens statt abends zu gießen lässt die Pflanzen schneller abtrocknen und am Abend keinen Kälteschock erleiden. Zudem werden durch abendliches Gießen die ungeliebten Nacktschnecken angelockt sowie Pilzkrankheiten gefördert.“

Automatische Beregnung


Wem die Zeit dafür fehlt, selbst zu wässern, kann sich für eine systemische Lösung interessieren, beispielsweise für „fest installierte und automatisch gesteuerte Versenkberegnungsanlagen, die man während der frühen Morgenstunden betreibt, sodass die Verdunstungsverluste so gering wie möglich sind“, sagt Gottfried Geyer, Verkaufsleiter Bewässerungssysteme bei Pipelife Austria. Der Wasseranschluss für den Garten sollte dafür mindestens ¾ Zoll, besser einen Zoll messen und vorzugsweise über einen eigenen Wasserzähler versorgt sein, erklärt Geyer. Die Bewässerungsanlage kann dann an die Gestaltung und Bepflanzung angepasst werden. Wer noch bei der Planung ist: Die Rohrleitungen sollten vor dem Anlegen von Wegen in den Boden eingebettet sein. „Eine spätere Querung von gepflasterten oder betonierten Flächen erhöht den Aufwand.“

Versenkregner statt Sprühkopf


Viele Regnermodelle für Hausgärten sind mit Düsen für kleine bis mittlere Wurfweiten ausgestattet. Gut zu wissen: Für Gärten von Einfamilienhäusern reicht meist eine Wurfweite von bis zu fünf Metern. Rotierende Versenkregner können Wasser in der Regel deutlich weiter verteilen, als das bei Sprühkopfsprinkler der Fall ist. Letztere erzeugen nämlich einen feinen Wassernebel, der vom Wind verweht werden kann.
Wichtig dabei: Die Regner müssen so zueinander platziert sein, dass das Prinzip der doppelten Überlappung eingehalten wird. Das bedeutet, jeder Versenkregner muss in der unmittelbaren Reichweite von zwei benachbarten Regnern liegen. Eine Alternative zu dieser Anordnung ist die Dreiecksformation. Hier bilden jeweils drei Versenkregner ein Dreieck. Eine Zeitschaltuhr kann eine weitere Erleichterung sein. „Viele kleine Flächen erhöhen den Aufwand gegenüber einer großen zusammenhängenden Fläche. Auch die Leistung des Wasseranschlusses spielt eine Rolle. Eine geringe Leistung erfordert viele eigene Bewässerungskreise und erhöht damit die Kosten“, erklärt Geyer.

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