Hofburg

Heinz Fischer ist aktuell einziger Bundespräsident i.R.

Heinz Fischer
Heinz FischerAPA/ERWIN SCHERIAU
  • Drucken

Die Mehrzahl der acht Bundespräsidenten der Zweiten Republik starb im Amt.

In rund fünfeinhalb Monaten - am 26. Jänner - endet die erste Amtszeit von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Sollte er - was wohl wahrscheinlich ist - bei seinem Wiederantritt erfolgreich sein und in eine zweite Amtsperiode gehen, wird Ex-Präsident Heinz Fischer weiterhin der einzige Präsident im Ruhestand bleiben. Seit dem Tod Kurt Waldheims 2007 ist sonst kein Ex-Präsident mehr am Leben. Die Mehrzahl der acht Bundespräsidenten der Zweiten Republik starb im Amt.

Fischer war erst das dritte Staatsoberhaupt überhaupt, das in Pension ging. Dessen direkter Vorgänger Thomas Klestil starb 2004 zwei Tage vor dem Ende seiner zweiten Amtsperiode: Am 5. Juli 2004 wurde er wegen Herzstillstandes ins Wiener AKH eingeliefert, am 6. Juli kurz vor Mitternacht erlag Klestil einem Multi-Organversagen. Fischer war bereits am 25. April 2004 gewählt worden und wurde am 8. Juli angelobt. Damals sah ihm mit Waldheim noch ein Alt-Bundespräsident zu, als er vor der Bundesversammlung den Amtseid sprach.

Bei seiner Wiederwahl und neuerlichen Angelobung sechs Jahre später war kein Alt-Bundespräsident mehr am Leben. Denn Waldheim erlag am 14. Juli 2007 88-jährig einem Herz-Kreislauf-Versagen.

15 Jahre im Ruhestand

Im Amt gestorben ist der erste - noch von der Bundesversammlung gewählte - Bundespräsident der Zweiten Republik, Karl Renner, und auch seine drei Nachfolger Theodor Körner, Adolf Schärf und Franz Jonas verstarben im Amt. Rudolf Kirchschläger war der erste Bundespräsident seit 1945, der nach den maximal erlaubten zwei Amtsperioden in Pension ging. Erst 14 Jahre später starb er, kurz vor seinem 85. Geburtstag, im Jahr 2000.

Waldheim - der auf eine zweite Kandidatur verzichtet hatte - verbrachte 15 Jahre im Ruhestand, ehe er im Juni 2007 88-jährig starb. Sein ihm bei der Wahl 1985 unterlegener Gegenkandidat Kurt Steyrer (S) überlebte ihn übrigens nur um vier Wochen.

Die Bundespräsidenten der Zweiten Republik:

Karl RENNER (1870 - 1950): Bundespräsident von 1945 bis 1950. Renner starb am 31. Dezember 1950 im Amt. Die Geschäfte führte daraufhin bis 21. Juni 1951 Kanzler Leopold Figl.

Theodor KÖRNER (1873 - 1957): Bundespräsident von 1951 bis 1957. Körner starb am 4. Jänner 1957 im Amt. Die Geschäfte übte bis 22. Mai 1957 Kanzler Julius Raab aus.

Adolf SCHÄRF (1890 - 1965): Bundespräsident von 1957 bis 1965. Schärf starb am 28. Februar 1965 im Amt. Die Geschäfte übte bis 9. Juni 1965 Kanzler Josef Klaus aus.

Franz JONAS (1899 - 1974): Bundespräsident von 1965 bis 1974. Jonas starb am 24. April 1974 im Amt. Die Geschäfte übte bis 8. Juli 1974 Kanzler Bruno Kreisky aus.

Rudolf KIRCHSCHLÄGER (1915 - 2000): Bundespräsident von 1974 bis 1986. Kirchschläger starb am 30. März 2000 im Ruhestand.

Kurt WALDHEIM (1918-2007): Bundespräsident von 1986 bis 1992. Waldheim starb am 14. Juni 2007 im Ruhestand.

Thomas KLESTIL (1932 - 2004): Bundespräsident von 1992 bis 2004. Klestil starb am 6. Juli 2004. Die Geschäfte übte zunächst Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) aus, mit seinem Tod übernehmen bis zur Angelobung von Heinz Fischer am 8. Juli die drei Nationalratspräsidenten die Funktion des Staatsoberhauptes.

Heinz FISCHER (geb. 1938): Bundespräsident von 2004 bis 2016.

Alexander VAN DER BELLEN (geb. 1944): Bundespräsident seit 2017.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.