„The Right Stuff“

Eine Dating-App für Rechte - und Peter Thiel investiert

Man wirbt ausschließlich mit weißen, schlanken Menschen.
Man wirbt ausschließlich mit weißen, schlanken Menschen.(c) Getty Images (Atsushi Tomura)
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Eine Dating-App nur für „den rechten Flügel“, die Konservativen, soll es sein. Swipen darf nur, wer eingeladen wird.

„Es gibt Leute da draußen, die sind genau wie du“, liest es sich auf der Webseite der neuen US-amerikanischen Dating-App - „The Right Stuff“. Gemeint wird etwa der strenge Glaube an ausschließlich zwei Geschlechter, nämlich „Ladies“ und „Gentlemen“, sowie die Ablehnung eigens gewählter Pronomen. Auch werden Männer als das zahlende Geschlecht deklariert. So sollen Nutzerinnen kostenlosen Premium-Zugang erhalten, indem sie Freundinnen einladen, Nutzer müssen hingegen ins Börserl greifen. Zudem setzt man auf Exklusivität, swipen und scrollen kann nur, wer eingeladen wurde - sehr zur Freude der blonden, weißen, jungen Frau im Teaser zur App.

Und diese kennt man, zumindest in den Vereinigten Staaten ist ihr Nachname durchaus bekannt. Sie heißt Ryann McEnany und ist die Schwester von Donald Trumps ehemaliger Pressesprecherin und Fox News-Moderatorin Kayleigh McEnany. Geworben wird im Video ausschließlich mit ihresgleichen - weißen, jungen, schlanken Menschen - und damit, dass man jene kennenlernen könne, die die Welt sehen, wie man es selbst tut - „our way, the right way.“

Hier posiert Markenbotschafterin Ryann McEnany (ganz rechts) mit ihrer älteren Schwester Kayleigh McEnany, dessen Tochter Blake Gilmartin und ihren Eltern Mike und Leanne McEnany im Weißen Haus (Archivbild).
Hier posiert Markenbotschafterin Ryann McEnany (ganz rechts) mit ihrer älteren Schwester Kayleigh McEnany, dessen Tochter Blake Gilmartin und ihren Eltern Mike und Leanne McEnany im Weißen Haus (Archivbild). (c) Getty Images (Chip Somodevilla)

Trump und schöne Männer

Den Nutzenden empfiehlt man, das „perfekte Profil“ zu erstellen, eine Hand wählt im Teaser indessen die Option „want kids“, ich will Kinder. Mittels Fotos soll man anderen Usern zeigen, wie und mit wem man gerne Zeit verbringt, dazu wird ein Foto von McEnany und Donald Trump eingespielt. Auch kann man, um sich selbst vorzustellen, Sätze vervollständigen. Etwa „Alexa, change the ...“. McEnany schreibt „President“. Zufälle sind das wohl keine, denkt man an die Verwebung der McEnany-Familie und Trump.

Direkt darauf entschuldigt sich die 34-Jährige für bisherige schlechte Dates der Kundinnen und Kunden. Enden sollen diese mit „The Right Stuff“, indem man Leute mit rechten - und wie sie meint - richtigen Werten kennenlernt. Darunter John, Johnny, Dan - allesamt sportbegeistert, trainiert, weiß. Nutzerinnen, ebenfalls weiß, werden in Cowgirl-Ästhetik mit Boots und Hut präsentiert. Die App richte sich momentan nur an heterosexuelle Menschen, die „Kernzielgruppe“, wie Daniel Huff, Mitgründer und ehemaliger Trump-Beauftragter für Wohnen und Stadtentwicklung, dem US-amerikanischem Medium „The Hill“ erklärt. Eine Ausweitung auf gleichgeschlechtliche Matches sei „zu einem späteren Zeitpunkt geplant“.

Neben Huff hat auch US-Milliardär und Investor Peter Thiel seine Finger mit im Spiel. Es hat etwa 1,5 Millionen Dollar in die App investiert. Gelauncht wird sie Anfang September, anmelden für einen früheren Zugang können sich „Konservative“ jetzt schon.

(evdin)

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