Klimaaktivismus

Fridays for Future demonstrieren vor ÖVP-Zentrale in Wien

In Ballkleidern protestierten die Demonstrantinnen gegen Sager wie jenen von Niederösterreichs Landeshauptfrau.
In Ballkleidern protestierten die Demonstrantinnen gegen Sager wie jenen von Niederösterreichs Landeshauptfrau.(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Es brauch „wirksame Klimapolitik statt Ballkleidtipps“, heißt es vonseiten der Aktivistinnen und Aktivisten. Im Fokus der Kritik steht das seit zwei Jahren ausstehende Klimaschutzgesetz.

Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future haben am Freitag vor der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse in der Wiener Innenstadt demonstriert. Wegen einer umstrittenen Aussage von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erschienen die Demonstrantinnen teils in Ballkleidern und forderten per Spruchband "Wirksame Klimapolitik statt Ballkleidtipps". "Die ÖVP blockiert überall, wo sie an der Macht ist, in Österreich den Klimaschutz", so ein Aktivist.

"Es geht einfach viel zu wenig weiter, es gibt seit fast zwei Jahren kein Klimaschutzgesetz, es fehlt jeglicher Plan für den Ausstieg beim Heizen aus Öl und Gas", kritisierte Simon Pories. Es brauche Pläne, wie wir unabhängig vom russischen Gas werden können, fürs Klimaschutzgesetz, für die Verkehrswende, für Bodenschutz und gegen Flächenversiegelung.

Klimaschutz braucht „viel mehr Tempo"

In Sachen Klimaschutz gehe mit der türkis-grünen Regierung mehr weiter als in den vergangenen Jahrzehnten, sagte Pories auf Nachfrage, das "reicht aber absolut nicht" für die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels. Es brauche "viel mehr Tempo", forderte er. "Wir sehen jetzt im Sommer gerade mit den Dürren, mit den Unwettern, wie sehr die Klimakrise schon in Österreich angekommen ist." Am 23. September beteiligt sich Fridays for Future in Wien wieder am weltweiten Klimastreik, da erwarte er im Vergleich zur kleinen Aktion vor der ÖVP-Zentrale wieder Tausende Menschen auf der Straße.

Mikl-Leitner hatte im Juni beim "Austrian World Summit" in Wien auf die Frage, was jede und jeder Einzelne gegen den Klimawandel machen könne, gemeint: "Das beginnt bei der Kleidung, dass man nicht zehn Ballkleider haben muss, sondern drei Ballkleider." Nach öffentlicher Kritik bedauerte sie die Aussage, sie habe "einen Fehler gemacht".

(APA)

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