Überblick zum Ukraine-Krieg

Selenskij: "Russland könnte in dieser Woche etwas besonders Bösartiges tun"

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Wolodymyr Selenskij warnt angesichts des bevorstehenden Nationalfeiertags des Landes vor verstärkten russischen Angriffen. Das AKW Saporischschja wurde mehrfach beschossen.

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij warnt angesichts des bevorstehenden Nationalfeiertags des Landes vor verstärkten russischen Angriffen. "Wir müssen uns alle bewusst sein, dass Russland in dieser Woche versuchen könnte, etwas besonders Hässliches, etwas besonders Bösartiges zu tun", sagte  Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zum Sonntag. Die Ukrainer dürften nicht zulassen, dass Moskau rund um den am Mittwoch anstehenden 31. Jahrestag der Unabhängigkeit von der Sowjetherrschaft Mutlosigkeit und Angst verbreite. Der 24. August erlangt in diesem Jahr zusätzliche Symbolkraft, da er auch den Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine vor sechs Monaten markiert.

  • Am Sonntag hat die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge mehrere russische Angriffe im Osten und Süden des Landes abgewehrt. So seien russische Vorstöße etwa im östlichen Gebiet Donezk in Richtung der Städte Slowjansk, Kramatorsk und Awdijiwka zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntagabend mit. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.
  • Bei einem mutmaßlichen Mordanschlag in der Nähe von Moskau ist nach Angaben russischer Ermittler die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin getötet worden. Die 29-jährige Darja Dugina stand nach Berichten Moskauer Medien auf der Sanktionsliste Großbritanniens wegen der Verbreitung von Propaganda und Falschnachrichten. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • In Österreich hat sich eine Debatte über die Sanktionen gegen Russland entwickelt. Am Sonntag hat die Regierung nun bekräftigt, dass ihre Position diesbezüglich unverändert sei. Die Sanktionen würden wirken und seien notwendig, um dem völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entgegenzutreten. Wer die Sanktionen in Frage stelle, spiele Russland in die Hände, warnten am Sonntag auch die Neos. Aus der ÖVP und der FPÖ hatten sich zuletzt Stimmen für ein Aufweichen der Sanktionen gemehrt. FPÖ-Chef Herbert Kickl forderte eine Volksbefragung darüber. Mehr dazu ...

  • Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj ist tot in seiner Wohnung gefunden worden. Ein Lokalpolitiker schreibt bei Telegram, Nakonetschnyj habe sich selbst getötet. Dies konnte zunächst nicht bestätigt werden. Nakonetschnyj hatte seit 2021 die örtliche Abteilung des Inlandsgeheimdienstes SBU in der Region Kirowograd geleitet. Präsident Selenskyj hatte im Juli SBU-Chef Iwan Bakanow seines Amtes enthoben, wegen dessen angeblich unzureichenden Bemühungen, Spione und russische Kollaborateure aus dem SBU zu entfernen.

  • Russland meldete, dass es mit seegestützten Raketenangriffen in der Region Odessa ein Waffenlager, in dem sich Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS sowie andere Luftabwehr-Systeme aus westlicher Produktion befanden, zerstört habe. Außerdem wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Region Cherson zwei Haubitzen vom Typ M777 in Kampfstellungen zerstört sowie ein Treibstofflager in Saporischschja, in dem sich mehr als 100 Tonnen Diesel befunden hätten.

  • Saporischschja war zuletzt wegen seines Atomkraftwerks in den Fokus geraten. So wurde das größte europäische AKW, das von russischen Kräften besetzt ist, mehrfach beschossen. Russland und die Ukraine geben sich dafür gegenseitig die Schuld.

  • Der ständige Vertreter Russlands bei den internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow, sorgt für Empörung. Er hat in der Nacht auf Samstag einen Tweet des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij, der sich für US-Waffenlieferungen bedankt hatte, mit "Keine Gnade für die ukrainische Bevölkerung!" kommentiert. Bald darauf löschte er das Posting. Vertreter der Ukraine orten eine Aufforderung zum Völkermord. Am Sonntag wurde Uljanow ins öterreichische Außenministerium zitiert. Mehr dazu

  • Einmal mehr unterbricht der russische Energiekonzern Gazprom seine Gaslieferungen nach Europa über die Pipeline Nord Stream 1. Diesmal soll wegen einer "einer Reihe routinemäßiger Wartungsarbeiten" vom 31. August bis zum 2. September kein Gas durch die Ostsee nach Deutschland fließen. Mehr dazu

(Red./APA/Reuters/AFP/dpa)

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