Motorrad-WM

MotoGP: Ducati dominiert das Spielberg-Spektakel

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MOTO-PRIX-AUT-MOTOGP-QUALIFIERAPA/AFP/VLADIMIR SIMICEK
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Ducati gewann acht Mal seit 2016 in der Steiermark, auch 2022 stehen für den PS-Klassiker aus Bologna die Chancen gut: Enea Bastianini steht auf Pole Position. Sprintrennen sorgen ab 2023 für Unruhe im Fahrerlager.

Spielberg. Man kann es drehen und wenden wie man will, heikle Passagen entschärfen, die Überlegenheit der „Roten“ im Training oder Qualifying bloß einsehen oder mit „Heckflossen“ zum Wohl einer besseren Aerodynamik vergebens ausrücken: An Ducati führt beim MotoGP-Event in Spielberg weiterhin kein Weg vorbei. Acht Mal siegten die Italiener seit 2016 und die Chancen auf den neunten Triumph stehen heute auch bestens. Denn Enea Bastianini, 24 und aus Rimini, fuhr zur Pole-Position. „La Bestia“, wie man ihn ruft, strebt heute (14 Uhr, live, ServusTV) nach seinem zehnten Sieg.

Bastianini führte am Samstag bei seiner Pole-Premiere einen Zug von fünf Bikes der dominierenden italienischen Marke in den Top Sechs an. Nur Weltmeister Fabio Quartarao durchbrach als Fünfter mit seiner Yamaha die Dominanz. Als bester KTM-Pilot startet Brad Binder nach Platz 12 in der Quali nur aus der vierten Reihe.

Das Österreich-Rennen am Sonntag (14.00 Uhr/live ServusTV) ist damit der 32. MotoGP-Lauf in Folge mit mindestens einer Ducati in der ersten Reihe. Auf dem Red Bull Ring bilden sie mit Bastianini, Francesco Bagnaia und Jack Miller gleich die komplette erste Reihe, dann folgt mit Jorge Martin ein weiterer Ducati-Pilot.

Unruhe im Fahrerlager

Während hier Gewohnheit herrscht, gab es am Samstag wichtige Weichenstellungen in der Steiermark. Wie in der Formel 1 und anderen Motorsport-Serien soll es ab 2023 auch in der MotoGP samstags zusätzliche Sprintrennen geben. Damit soll die Zweirad-Königsklasse für Fans, Medien und Zuschauer weiter aufgewertet werden. Immerhin gibt es dann ja „zwei“ Sieger an einem Wochenende . . .

Die Meinung der Piloten dazu ist nach einer Umfrage aber geteilt. Denn im Gegensatz zur Formel 1 sollen die Sprintrennen in der MotoGP an jedem GP-Wochenende ausgetragen werden. In der Formel 1 waren dieses Jahr drei Sprints, davon einer in Österreich, angesetzt. Damit steigt die Anstrengung in einer Branche, deren Bikes ohnehin kaum noch zu beherrschen sind, noch mehr.

An jedem Grand-Prix-Samstag also zusätzliche Sprintrennen? Dazu vier freie Trainings, zwei Qualifyings und ein Sonntag-Rennen? Es muss Anpassungen geben. Gefahren werden soll jedenfalls über die halbe Renndistanz und mit halben WM-Punkten.

Die Präsentation des Planes verlief im Mediencenter des Red Bull Rings zwischendurch emotional weil MotoGP-Boss Carmelo Ezpeleta den Vorwurf von sich wies, man habe die Fahrer nicht rechtzeitig und ausreichend informiert. „Wir haben das doppelte Risiko um das gleiche Geld“, monierte Honda-Werksfahrer Pol Espargaró. Jack Miller drehte das Thema. „Das ist eine gute Chance für eine Bonuszahlung“, scherzte der Australier, der 2023 für KTM fahren wird. „Keine gute Idee, das gefällt mir gar nicht“, meinte hingegen der WM-Zweite Aleix Espargaró.
Die Kritiker dieses neuen Konzeptes sehen es zudem als problematisch, dass man trotz des zusätzlichen Rennens die Zahl der GP-Wochenenden nicht reduzieren wird.

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