Interview

Künstlerin Shirin Neshat: „Ich bin eine langsam Reisende“

Verletzlichkeit trotz Stärke in Bildern sichtbar werden zu lassen, darin ist Shirin Neshat eine Meisterin.
Verletzlichkeit trotz Stärke in Bildern sichtbar werden zu lassen, darin ist Shirin Neshat eine Meisterin.Wildbild / Herbert Rohrer
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Das Gefühl der Einsamkeit prägt ihr Leben und Werk, auch ihre langjährige Arbeit an der „Aida“ für die Salzburger Festspiele. Wir sprachen mit der US-iranischen Künstlerin Shirin Neshat über den frühen Verlust der Geborgenheit, das Leben im Exil, das sie nun akzeptiert hat. Und darüber, wie das Beten und die Poesie der islamischen Kultur ihr dabei Gelassenheit geben.

Vor sechs Jahren haben Sie angefangen, sich mit Verdis „Aida“ zu beschäftigen, dieselbe Länge, die Sie sonst für Ihre Spielfilme brauchen. Sind Sie jetzt fertig mit Aida?

Shirin Neshat: Es war meine Beschäftigung mit der Oper an sich, die so lange gedauert hat, es war neues Territorium. Meine erste „Aida“ 2017 war viel vorsichtiger als die heurige, die Arbeit mit Riccardo Muti als traditionellem Dirigenten und Anna Netrebko als Star hat mich ein wenig eingeschüchtert. 2022 ist es ganz anders – ich habe mehr Selbstvertrauen, habe eine Balance gefunden zwischen dem Stück und meinen künstlerischen Strategien. Vor allem aber ist auch die Geschichte politisch weitaus relevanter als damals.

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