Kunstwerte

Kunst in den Hamptons

Im Sommer fliehen die reichen New Yorker in Dörfer auf Long Island. Das wollen Galerien und Auktionshäuser nützen und haben Niederlassungen eröffnet.

Eigentlich sind es nur zwei Dutzend Dörfer, die über eine Strecke von rund 100 Kilometern am östlichen Ende von Long Island im Staat New York angesiedelt sind. Doch The Hamptons, wie die Amerikaner sagen, gelten als das Nonplusultra für Wochenend- und Ferienhäuser der Superreichen aus der Stadt New York. Die Immobilienpreise gehören zu den höchsten der USA, besonders für jene Wohnsitze, die direkt am Strand liegen. Mitglieder der New Yorker Prominenz und Schickeria richten sich dort für die gesamte Sommersaison ein, andere entfliehen zumindest am Wochenende der von der Hitze geplagten Stadt. Mit anderen Worten: Die Menschen, die in den Hamptons sind, sind vermögend und haben Zeit. Bessere Voraussetzungen gibt es kaum, um Kunst zu verkaufen. Doch aus unerfindlichen Gründen sind bisherige Versuche, im Sommer in den Hamptons Kunst zu verkaufen, gescheitert.

Wende durch Corona. Dann kam Corona, und die Städter zogen sich während der Lockdowns in die Hamptons zurück. Plötzlich waren Städtchen wie East Hampton und Southampton das gesamte Jahr über bevölkert. Das rief den Kunsthandel auf den Plan, der die Chance witterte, in der geschützten Umgebung Geschäfte zu machen. Megagalerien wie Hauser & Wirth, Pace und Per Skarstedt eröffneten 2020 Niederlassungen und sind geblieben. Mit den großen Galerien kam auch die Qualität der angebotenen Ware. Inzwischen sind auch die finanzstarken Auktionshäuser gefolgt. Phillips und Sotheby's sind seit 2020 dort und bespielen ihre Niederlassungen das ganze Jahr. Phillips hat im Juli sogar seine erste Live-Auktion durchgeführt. Die Verkaufsrate war mit 91 Prozent sehr gut. Zudem habe das Auktionshaus viele neue Käufer gewonnen. Sotheby's wiederum zeigt derzeit die Verkaufsausstellung „Her Voice“ mit Werken von Künstlerinnen wie Cecily Brown, Hilary Pecis, Gertrude Abercrombie und anderen.

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