Umweltkatastrophe

Knapp 160 Tonnen tote Fische aus der Oder geborgen

Die Ursache ist nach wie vor unklar.
Die Ursache ist nach wie vor unklar. (c) REUTERS (JAKUB STEZYCKI)
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Mehr als 6000 Menschen waren in Warschau zur Bergung der toten Fische im Einsatz. Auch in einem zweiten Fluss treiben seit wenigen Tagen tote Fische.

Die polnische Feuerwehr hat nach eigenen Angaben bisher fast 160 Tonnen toter Fische aus der Oder und einem kleineren Fluss geborgen. Insgesamt seien es 158 Tonnen, sagte die Sprecherin der Feuerwehr-Hauptverwaltung am Samstag. Der Großteil entfalle auf verendete Fische aus der Oder. In Brandenburg wurden nach früheren Angaben des Umweltministeriums mindestens 36 Tonnen geborgen.

Bei dem kleinen Fluss in Polen handelt es sich um den Ner, der südlich von Lodz entspringt und in die Warthe mündet. Er hat keine Verbindung zur Oder. Seit ein paar Tagen treiben auch im Ner tote Fische. Die Ursache ist noch nicht geklärt.

Giftige Algenart?

In der Oder wurden auf polnischer und deutscher Seite in den vergangenen Tagen massenhaft tote Fische entdeckt und eingesammelt. In Polen wurden nach Angaben des Innenministeriums in Warschau zur Bergung der toten Fische mehr als 3000 Feuerwehrleute, mehr als 2000 Polizistinnen und Polizisten sowie 1300 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt. Wissenschaftern zufolge könnte eine giftige Algenart ein entscheidender Faktor für das Fischsterben sein. Nachgewiesen ist das aber noch nicht. Derzeit werden noch andere Stoffe untersucht. Brandenburgs Umweltministerium geht weiter davon aus, dass die Umweltkatastrophe mehrere Ursachen gehabt habe.

Etwas Hoffnung macht unterdessen die Äußerung des Gebietschefs der Woiwodschaft Westpommern, Zbiegniew Bogucki. Demnach seien wieder lebende Fische zu sehen. "Dort, wo wir vor ein paar Tagen tonnenweise tote Fische geborgen haben, sind jetzt lebende Fische aufgetaucht", schrieb Bogucki am Samstag auf Twitter. Aufgrund von Sauerstoffmangel im Wasser seien aber viele Fische kurz vor dem Ersticken und würden nahe der Oberfläche schwimmen. Dazu postete der Politiker ein Video, in dem dies zu sehen war. Er habe sich nun an die örtliche Feuerwehr gewandt, damit diese versuche, das Wasser mit Pumpen zu belüften, schrieb Bogucki in einem weiteren Tweet.

(APA)

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