Mein Montag

Abkürzungen, über die wir viel zu selten nachdenken

Das Logo von Tchibo an der Front eines Geschäfts.
Das Logo von Tchibo an der Front eines Geschäfts.Clemens Fabry
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Was wohl „Gewista“ bedeutet? Und wie haben „Tchibo“ und „Eduscho“ ihre Namen bekommen?

Na ja, es ist halt ein Firmenname, denkt man sich. Und geht am Plakat einfach vorbei, auf dem oben die Aufschrift „Gewista“ zu lesen ist. Allein, hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Firmenname, mit dem man sogar etwas anfangen kann: Gemeinde Wien städtisches Ankündigungsunternehmen.

Es ist ein Phänomen, das man auch aus der Privatwirtschaft kennt. Dass sich etwa hinter der Supermarktkette Billa „Billiger Laden“ verbirgt, hat man schon einmal gehört, so wie auch Bipa für „Billige Parfümerien“ steht. Dagegen hat der Name „Spar“ ursächlich nichts damit zu tun, dass man in den entsprechenden Märkten weniger Geld ausgeben muss. Vielmehr haben wir hier ein Akronym vom niederländischen Motto „Door Eendrachtig Samenwerken Profiteren Allen Regelmatig“ („Durch einträchtiges Zusammenarbeiten profitieren alle regelmäßig“), das sich der Zusammenschluss mehrerer Händler zu einer Kette einst gegeben hat. „De Spar“ bedeutet auf Niederländisch übrigens „Die Tanne“, was auch das Logo der Kette erklärt. Das „De“ ging im deutschen Sprachraum verloren, wohl auch, weil die Assoziation mit Sparen nicht ganz unerwünscht war.

Haben Sie sich eigentlich jemals gefragt, was hinter dem Unternehmen „Tchibo“ steckt, bei dem es Kaffee und diverse zum Teil sehr schräge Produkte für den Alltagsgebrauch zu kaufen gibt? Nun, der Name geht auf den Gewürzkaufmann Carl Tchilling-Hiryan zurück, der gemeinsam mit dem Kaffeehändler Max Herz Kaffee per Post versendete. Die „Tchilling-Bohne“ wurde schließlich zu Tchibo abgekürzt. Ja, und „Eduscho“? Da haben wir ein weiteres Akronym, diesmal vom Kaffeeproduzenten Eduard Schopf. Und noch einen Geistesblitz: Die Schokoladenmarke Milka setzt sich zusammen aus Milch und Kakao. Genau, offenbar sind das alles doch nicht nur einfach Firmennamen.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

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