Salzburg

Maurizio Pollini sagte im letzten Moment ab

Der italienische Pianist sollte nach einem anspruchsvollen Beethoven-Programm für seine Treue zu den Festspielen geehrt werden. Daniel Barenboim, von Krankheit gezeichnet, bewältigte zwei Opern-Akte.

Als Nachklang zu seinem 80. Geburtstag wollte Maurizio Pollini bei den Salzburger Festspielen, wo er 1973 debütiert hatte, ein herausforderndes Beethoven-Programm spielen. Anschließend sollte dieser intellektuelle Aristokrat unter den Pianisten der Gegenwart für seine jahrelange Treue mit der Festspielnadel mit Rubinen geehrt werden. Doch „kurzfristig aufgetretene Herz- und Kreislaufprobleme“, wie Intendant Hinterhäuser dem vollzählig erschienenen, bereits erwartungsvollen Publikum mit höchstem Bedauern mitteilen musste, hatten Pollini im letzten Moment zu einem Krankenhausaufenthalt gezwungen. Konzert und Festakt entfielen. Die Besucher quittierten die Nachricht mit besten Genesungswünschen.

Das Konzert der Wiener Philharmoniker tags zuvor konnte glücklicherweise wie avisiert über die Bühne gehen. Auch wenn der 79-jährige Daniel Barenboim nach wie vor sichtlich von seiner Erkrankung schwer gezeichnet ist. Deswegen konnte er den bis knapp vor Mitternacht währenden Abend nur sitzend dirigieren. Er hatte sich dafür aber auch ein so ungewöhnliches wie Kräfte raubendes Programm ausgesucht: die Mittelakte aus zwei Opern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, Camille Saint-Saëns „Samson et Dalila“ und Wagners „Parsifal“.

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