Eine Autobomben-Explosion tötet die Tochter des Putin-"Chefideologen" Alexander Dugin. Der Anschlag und ein Jahrestag schüren Ängste vor einer neuen Eskalation auf den Schlachtfeldern in der Ukraine.
Wien/Moskau. Sirenen heulen. Blaulicht blinkt. Ein Mann mit langem Rauschebart greift sich fassungslos auf den Kopf. Im Hintergrund brennt ein Auto. Der Mann heißt Alexander Dugin, man nennt ihn aber auch „Putins Gehirn“ oder „Putins Chefideologen“. Und in dem brennenden Auto saß seine Tochter Darja. Sie wurde 29 Jahre alt. Videobilder zeigten offenbar den Nachgang des Attentats. Am Sonntag waren viele Fragen offen. Ganz sicher aber hat diese Explosion im Großraum Moskau das Land erschüttert. Und die Folgen könnten auch auf den Schlachtfeldern der Ukraine zu spüren sein.War der Vater das Ziel?
Die Vermutung liegt nahe, dass das Attentat nicht Tochter Darja, sondern dem berühmteren Vater gegolten hat. Dass also Ultranationalist Dugin das Ziel war. Es war sein weißer Toyota, der da völlig ausbrannte. Ein Bild soll Vater und Tochter einige Stunden vor dem Anschlag zeigen. Und russischen Medienberichten zufolge hatte sich Dugin erst im letzten Moment entschieden, in ein anderes Auto zu steigen.
Vor allem aber ist Dugin bekannt wie ein bunter Hund. Der 60-Jährige ist mit Europas Rechtsaußen vernetzt. Sie hofieren ihn. Auch in Wien: Der radikale Autor war schon Stargast auf rechten Konferenzen und Ehrengast auf dem Akademikerball. Dugin träumt von einem eurasischen Großreich. Den liberalen Westen verachtet der radikale Autor. Wie weit sein Einfluss auf Putin reicht, darüber gehen die Expertenmeinungen stark auseinander.
