Ungarn

Bitteres Nachspiel des Orbán-Besuchs in Wien

APA/AFP/ALEX HALADA
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Ein hoher Diplomat der ungarischen Botschaft in Wien wurde nur deshalb entlassen, weil er einem Medium nachträglich zugesteckt haben soll, dass sich Premier Orbán eine Nacht im Ringstraßenhotel Bristol gönnte. Das Nachrichtenportal ist inzwischen eingestellt.

Für Viktor Orbán lief alles prächtig an diesem wolkenlosen Sommertag am 28.Juli in Wien. Ungarns Ministerpräsident schritt zu den Klängen einer Militärkapelle über den roten Teppich am Ballhausplatz und hatte nach einer Unterredung mit Bundeskanzler Karl Nehammer in einer Pressekonferenz ausgiebig Gelegenheit, die Sanktionen gegen Russland aufs Korns zu nehmen und sich als „einziger offen migrationsfeindlicher Politiker in der EU“ in Szene zu setzen. Für einen hochrangigen Mitarbeiter der ungarischen Botschaft in Wien hatte die Visite jedoch ein äußerst bitteres Nachspiel: Er wurde mit sofortiger Wirkung entlassen.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Funktionsweise des Orbán-Systems.

Dem gefeuerten Beamten, der sich gegenüber der „Presse“ nicht äußern will, wird vorgeworfen, sensible Informationen weitergegeben zu haben. Das klingt dramatisch. Dahinter verbirgt sich jedoch lediglich ein relativ banaler Aspekt des Orbán-Besuchs.

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