Medien

Früherer "Zeit"-Herausgeber Theo Sommer gestorben

Der Publizist Theo Sommer ist im Alter von 92 Jahren in Hamburg gestorben.

Der frühere langjährige Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit", Theo Sommer, ist im Alter von 92 Jahren in Hamburg gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin des Verlags am Montag. Theo Sommer war von 1973 bis 1992 Chefredakteur und anschließend bis 2000 gemeinsam mit Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt Herausgeber der "Zeit". Vor einigen Wochen sei Sommer in seinem Haus gestürzt. Davon habe er sich nicht mehr erholt.

"Die Kolleginnen und Kollegen der Verlagsgruppe sind in tiefer Trauer und verneigen sich vor einem großen Journalisten, der DIE ZEIT mit seinem Temperament, seiner Tatkraft, seinem klugen Urteil und seiner Fröhlichkeit als weltoffenes, liberales, debattenfreudiges Blatt maßgeblich geprägt hat", teilte der Verlag mit.

Bis 2000 Herausgeber der „Zeit"

Sommer, in Konstanz geboren, war zunächst Lokalredakteur und dann 1958 als politischer Redakteur zur "Zeit" gekommen. Als Chefredakteur prägte er von 1973 an mit seinen Leitartikeln die Ausrichtung des liberalen Blattes, das von Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002) herausgegeben wurde. An ihrer Seite fungierte er von 1992 an - ebenso wie Altbundeskanzler Helmut Schmidt (geb. 1918) - als Herausgeber.

Diese Funktion gab Sommer im Jahr 2000 ab, war aber weiter als Publizist auch für die Wochenzeitung tätig. Außenpolitik, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sowie Europafragen waren die Themen des einstigen Mitglieds der Weizsäcker-Kommission zur Bundeswehrreform (1969/70).

Aber auch sein Umfeld durchleuchtete der Publizist mit journalistischer Sorgfalt: Ein Werk über seine Heimat, die "Weltstadt Hamburg", wurde 2007 veröffentlicht, drei Jahre später eines über seinen Weggefährten Schmidt. "Es muss fundiert sein in den Fakten", machte Sommer sich zur Messlatte. Dem "Augenblicksjournalismus" wollte er auch im Alter ein Pfund entgegensetzen. Außerdem war Sommer als Moderator für politische Gesprächsrunden gefragt.

(APA/dpa)

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