Cristina Kirchner

Staatsanwaltschaft in Argentinien fordert zwölf Jahre Haft für Vizepräsidentin

Cristina Fernández de Kirchner streitet die Vorwürfe ab: Sie sieht sich als Opfer einer von der rechten Opposition instrumentalisierten Justiz. (Archivbild)
Cristina Fernández de Kirchner streitet die Vorwürfe ab: Sie sieht sich als Opfer einer von der rechten Opposition instrumentalisierten Justiz. (Archivbild)(c) REUTERS (Agustin Marcarian)
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Gegen die amtierende Vizepräsidentin und ehemalige Präsidentin Argentiniens, Cristina Kirchner, läuft ein Korruptionsverfahren. Die Staatsanwaltschaft fordert auch eine lebenslange Ämtersperre gegen sie.

In einem Korruptionsprozess gegen Argentiniens Vizepräsidentin Cristina Kirchner hat die Anklage zwölf Jahre Haft gegen die Linkspolitikerin gefordert. Die Staatsanwaltschaft verlangte bei dem Verfahren in der Hauptstadt Buenos Aires am Montag außerdem eine lebenslange Ämtersperre gegen die 69-jährige frühere Staatschefin. In dem Prozess geht es um öffentliche Ausschreibungen in Kirchners politischer Heimatprovinz Santa Cruz im Süden des Landes.

Die ihr vorgeworfenen Fälle fanden unter anderem während ihrer Präsidentschaft zwischen 2007 und 2015 statt. Staatsanwalt Diego Luciani sprach am Montag von einem "wahren System institutioneller Korruption" bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Ein anderer Staatsanwalt, Sergio Mola, sagte, es habe "systematische Unregelmäßigkeiten bei 51 Ausschreibungen in zwölf Jahren" gegeben.

Kirchner spricht von politisch motivierten Anschuldigungen

Kirchner, deren 2010 verstorbener Ehemann Néstor Kirchner zwischen 2003 und 2007 argentinischer Präsident war, hat die Vorwürfe bestritten. Die Vizepräsidentin bezeichnet die Anschuldigungen als politisch motiviert und sich selbst als Opfer einer von der rechten Opposition instrumentalisierten Justiz.

Staatschef Alberto Fernández verurteilte nach der Strafmaßforderung der Staatsanwaltschaft eine "juristische und mediale Verfolgung der Vizepräsidentin". Keiner der Vorwürfe gegen seine Stellvertreterin sei bewiesen. Kirchner ist in den vergangenen Jahren in einer Reihe von Affären beschuldigt worden. Mehrere Verfahren gegen die von vielen als Linken-Ikone verehrte Politikerin wurden eingestellt, fünf laufen aber noch.

Die Vizepräsidentin und Senatspräsidentin genießt Immunität. Sollte Kirchner zu einer Haftstrafe verurteilt werden, müsste der Oberste Gerichtshof des südamerikanischen Landes entscheiden, ob er diese Immunität aufhebt.

(APA/AFP)

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