Wiener Ansichten

Hoßplatz: Von der Kunst, heute Stadtpolitiker zu sein

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Kennen Sie den Ulli-Sima-und-Georg-Papai-Park? Eine Nachschau in Wien Floridsdorf.

Kennen Sie den Ulli-Sima-und-Georg-Papai-Park? Gewiss, schwer vorstellbar scheint's aufs Erste, einen solchen Park könnte es geben, sind doch sowohl Wiens Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität wie auch der Bezirksvorsteher Floridsdorfs allgemeiner Meinung nach gegenwärtig noch im Amt, was eine entsprechende Namensgebung von Vornherein unmöglich macht. Auch ein Blick in einschlägige Stadtverzeichnisse fördert keine Anlage solchen Namens zutage.

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Und doch, wie anders ließe sich deuten, was die Besucher des kleinen Grüns empfängt, das am Floridsdorfer Hoßplatz für Wohlgefühle sorgt? Da steht sie, die Informationstafel zum dortigen Wer, Was und Wie – und als Auffälligstes daran grüßt ein Doppelporträt der Genannten von der Tafel, wie sie aus irgendeinem anderen Grün in die Kamera eines Fotografen lächeln.
Erst der zweite Blick enthüllt, welchen Namen jene Parkanlage tatsächlich trägt: den des Joseph Samuel Bloch, von 1880 bis 1886 Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde Floridsdorf, von 1883 bis 1895 Reichsratsabgeordneter, vor allem aber einer, der sich voll Engagement den ideologischen Irrwegen seiner Zeit entgegenstemmte. „Sein mutiges öffentliches Auftreten gegen den Antisemitismus trug ihm großes Ansehen ein“, stand noch auf jener Informationstafel zu lesen, die aus Anlass der Einrichtung des Parks, 2002, platziert wurde.

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