Hilfsaktion

Schulstart für viele Familien in Österreich nicht leistbar

APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Bis zu 300 Euro kostet der Caritas zufolge ein Startpaket für den Schulanfang im regulären Handel. Um die Situation abzufedern, wurde schon vor dem Sommer gesammelt.

Der Start in ein neues Schuljahr bedeutet für einkommensschwache Familien eine enorme finanzielle Belastung. Die Hilfsorganisationen Caritas und der Samariterbund unterstützen Betroffene mit Aktionen und riefen zu Spenden auf. "Obwohl es aktuell zusätzliche staatliche Unterstützungen gibt, sehen wir, dass sich die Situation für viele Familien jetzt zunehmend verschärft", sagte Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien.

Bis zu 300 Euro kostet der Caritas zufolge ein Startpaket für den Schulanfang im regulären Handel. "Das können sich viele Familien nicht leisten, zumal noch zusätzliche Kosten, etwa für Schulausflüge und Kopiergeld oder Nachhilfe zu berappen sind", hieß es in einer Presseaussendung am Montag. Die Teuerung verschärfe die Situation zusätzlich. "Wenn nun von Preisdeckeln bei Strom und Gas die Rede ist, braucht es einen solchen Deckel auch im Bereich der Bildung. Denn Bildung muss auch in Zeiten von Rekordinflation leistbar bleiben", so Schwertner.

„Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot"

Um die Situation abzufedern, haben Schüler und Schülerinnen der "youngCaritas" bereits vor dem Sommer eine große Schulsachensammlung gestartet. "9.195 Schüler*innen haben in Wien und Niederösterreich ein wichtiges Zeichen gesetzt und Schulmaterialien für Kinder und Jugendliche in unseren Einrichtungen gesammelt. 56 Schulen spendeten mehrere hundert Schultaschen und tausende Federpenale, Stifte, Hefte, Lineale und Handarbeitskoffer", so Alice Uhl, Leiterin der youngCaritas. Gleichzeitig wurde auch die Bevölkerung dazu aufgerufen, gut erhaltene Schulsachen in den verschiedenen Zentren der Caritas zu spenden. "Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot", sagte Schwertner.

Auch der Samariterbund rief zum Spenden auf. "Ob für die Kinder aus unseren LernLEOs, unseren Einrichtungen der Flüchtlingshilfe, aber auch aus den Familien, die zur Sozialberatung in die Sozialmärkte kommen – wir wollen diese Familien unterstützen und ihnen den Schulstart erleichtern. Dazu benötigen wir dringend Spenden, um einfach und unbürokratisch zu helfen", so der Appell von Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wiens. Geldspenden würden es ermöglichen, Gutscheine und Schulmaterialien zu besorgen und diese gezielt an Kinder aus armutsbetroffenen Familien zu verteilen. Zudem werden auch Sachspenden wie Schultaschen und Rucksäcke, aber auch Werkkoffer, Turnbeutel oder Schreibwaren oder Gutscheine von Papierwarengeschäften gerne angenommen.

(APA)

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