Teuerung

Nehammer: Modell für Strompreisbremse im August fertig

Eine "soziale Staffelung" werde dabei "nicht die oberste Priorität" haben, sondern eine "möglichst breitflächige und schnelle Entlastung".

Die sogenannte Strompreisbremse zur Abfederung der hohen Energiekosten wird noch in diesem Monat unter Dach und Fach sein. "Im August ist das Modell fertig. Im September oder Oktober wird es beschlossen", kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Tiroler Jenbach an. Eine "soziale Staffelung" werde dabei "nicht die oberste Priorität" haben, sondern eine "möglichst breitflächige und schnelle Entlastung".

"Der Mittelstand sorgt für den Wohlstand in Österreich", begründete der Kanzler die Notwendigkeit, auch ihn zu entlasten. Den Vorwurf, wonach man im Kampf gegen die Teuerung "alles über einen Kamm schert", lasse er daher nicht gelten. Der Kanzler scheint damit d'accord zu gehen mit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die sich im Ö1-"Morgenjournal" bei der Strompreisbremse dafür aussprach, eine "gewisse Komplexität" rauszunehmen und einer Entlastung, die schnell bei den Menschen ankommt, das Wort redete. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hatte hingegen noch Ende Juli erklärt, bei der Strompreisbremse auch eine soziale Staffelung haben zu wollen, "wenn es administrierbar ist".

Keine Details

Über Strompreisbremsen-Details wollte der Bundeskanzler am Dienstag bei dem Pressetermin des Tiroler Landesenergieversorgers Tiwag nicht reden. Er wolle dem Endspurt der Verhandlungen mit dem grünen Koalitionspartner nicht vorgreifen und etwas über die Medien ausrichten. Nehammer sprach aber von einem "Energiesparanreiz", der mit der Bremse einhergehe. Darüber hinaus verwies er auf weitere Entlastungen, etwa auf den Energiekostenzuschuss, den Unternehmen ab September beantragen könnten.

Die Frage, ob auch das "Tiroler Modell" bei der Strompreisbremse einfließen werde, wollte Nehammer - erneut unter Verweis auf die Verhandlungen - nicht beantworten. Tirols ÖVP-Obmann und Landtagswahlspitzenkandidat Anton Mattle, mit dem der Regierungschef die Pressekonferenz gab, hatte vergangene Woche unter anderem eine Bremse bis zum Wert von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs und für mindestens ein Jahr vorgeschlagen. Aber soviel ließ der Kanzler wissen: "Es ist aus Tirol und Niederösterreich schon sehr viel gearbeitet worden in der Frage der Strompreisbremse, wohin auch der Bund gehen wird".

Unterstützung erhielt Mattle in seiner Haltung auch von Vorarlbergs Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP). Eine Strompreisbremse sei eine wichtige Maßnahme zur Entlastung der Bevölkerung, aber es müssten alle Stromkunden in Österreich profitieren. "Es ist Fakt, dass Vorarlberg und Tirol die niedrigsten Tarife aller Bundesländer haben", so Schöbi-Fink. Auch sei in Vorarlberg der Strompreis bis Ende März 2023 garantiert. Das Modell der Strompreisbremse müsse so ausgestaltet werden, "dass alle Bundesländer etwas davon haben“.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.