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Viele haben sich von der Corona-Impfung zu viel erwartet. Denn vor einer symptomatischen Infektion - wie nicht wenige am eigenen Leib erfahren haben - schützt sie nicht zuverlässig. Sehr wohl aber vor einer schwerwiegenden Erkrankung. Nun sollen die dreifach Geimpften (und oft auch Genesenen) sich also noch einen vierten Stich holen. Diese vierte Impfung bietet rund zwei Monate lang einen etwas erhöhten Schutz vor Ansteckung, danach können sich auch aufgefrischte Personen erneut infizieren und symptomatisch erkranken.
Das Nationale Impfgremium empfiehlt die vierte Dois allen über 60 und gewissen Risikogruppen. Aber auch Jüngere ohne Vorerkrankungen können auf Wunsch ihren Impfschutz auffrischen lassen, wenn seit ihrem letzten Stich vier bis sechs Monate vergangen sind.
Doch ist das überhaupt sinnvoll? Vor einem schweren Verlauf schützt die dritte Dosis nach jetzigen Erkenntnissen jedenfalls weiterhin. „Presse"-Corona-Experte Köksal Baltaci erklärt, dass eine vierte Dosis vor allem bei einer nahenden Welle hilfreich sein könnte. Diese sei aber vorerst nicht in Sicht. Denn - wie wir diesen Sommer gesehen haben - folgt das Coronavirus nicht den saisonalen Regeln wie etwa das Influenzavirus.
Und sonst? Die Quarantäne für Infizierte wurde mittlerweile abgeschafft, das Schuljahr soll diesmal möglichst ohne viele Covid-Maßnahmen über die Bühne gehen. Und in den Wiener Öffis herrscht zwar noch Maskenpflicht, sonst ist im öffentlichen Raum von Corona-Einschränkungen aber nicht mehr viel zu sehen. Das Virus bleibt uns freilich dennoch erhalten - und auch „Long Covid" wird die Gesellschaft die kommenden Jahre beschäftigen. Ein Experte sagte dazu im „Presse"-Interview: „Wir müssen jetzt handeln“.
Eine dauerhafte Rückkehr zu einer Normalität wie vor Corona ist trotzdem möglich. Wie diese gelingen kann, darüber hat Köksal Baltaci hier nachgedacht.
(sk)
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