Präsident Selenskij gab sich am gestrigen Unabhängigkeitstag, der zugleich sechs Monate Krieg markiurte, extrem kämpferisch. Briten-Premier Johnson besuchte Kiew, USA schnüren neues Hilfspaket.
„Ich wünsche dem ukrainischen Volk friedliche Himmel, Toleranz, Kraft und Erfolg dabei, wieder ein würdiges Leben zu erlangen“, schreibt Alexander Lukaschenko in seiner Grußbotschaft zum gestrigen ukrainischen Unabhängigkeitstag. Das klingt zynisch, denn der isolierte belarussische Diktator, der seit dem gefälschten Wahlsieg vor zwei Jahren völlig auf Moskau angewiesen ist, ließ im Februar russische Bodenoffensiven über sein Land auf die Ukraine zu und stellt weiter Militärflugplätze bereit. Russische Marschflugkörper fliegen aus Belarus gegen die Ukraine.
Trotz Warnungen über drohende russische Angriffe speziell auf Kiew blieb es am Tag der Unabhängigkeit am Mittwoch in der Ukraine relativ ruhig. Die Regierung hatte Ministerien geschlossen und den Beamten Homeoffice empfohlen. Statt der Militärparade wurden auf der Prachtmeile Chreschtschatyk russische Beutewaffen ausgestellt. Öffentliche Feiern anlässlich der Erklärung der Unabhängigkeit von der UdSSR vor 31 Jahren waren in Kiew und weiteren Städten aus Sicherheitsgründen und Furcht vor Angriffen untersagt worden.