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OMV-Chef Stern schwer unter politischem Beschuss

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Der Unmut über OMV-Chef Alfred Stern wächst. Die Staatsholding Öbag zitiert Stern zum Rapport, um den Kurs der OMV in der Energiekrise zu hinterfragen. Ein Wechsel der Strategie oder an der OMV-Spitze steht im Raum.

Im größten österreichischen Industriekonzern, der OMV, stehen die Zeichen auf Sturm. Und im Zentrum des Orkans steht OMV-Chef Alfred Stern. Der Nachfolger von Rainer Seele hat ein schwieriges Jahr hinter sich: Die erhoffte Expansion in den Chemiebereich kommt nicht recht vom Fleck, dazu kommt das technische Desaster in der Raffinerie Schwechat und das zögerliche Handeln in der akuten Gaskrise.

Seine erst im Frühjahr abgesegnete Strategie, die OMV von einem Öl- und Gaskonzern zu einem Kunststoff- und Chemieriesen zu verwandeln, steht zunehmend unter Beschuss. Angesichts der größten Energiekrise seit Jahrzehnten, ausgelöst durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine, könne die OMV nicht einfach so an ihrem Umbau weg vom Gasgeschäft festhalten, sagen Kritiker. Und diese Kritiker sitzen mittlerweile nicht mehr nur im eigenen Unternehmen, wie der langjährige Explorations- und Produktions-Vorstand Johann Pleininger. Stern habe sich auch den Unmut der Regierung und der Staatsholding Öbag zugezogen, heißt es.

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