Wiederaufbau

Brand in Treibstofflager: Kuba bittet USA um Hilfe

Archivbild: Wasser wird in einen Bereich mit Tanks geworfen, die in der Nähe des kubanischen Supertanker-Hafens in Matanzas, Kuba, explodiert sind, 10. August 2022.
Archivbild: Wasser wird in einen Bereich mit Tanks geworfen, die in der Nähe des kubanischen Supertanker-Hafens in Matanzas, Kuba, explodiert sind, 10. August 2022. (c) Reuters
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Es werden "mögliche Wege der Zusammenarbeit bei der Sanierung" der Anlage ausgelotet. Das Verhältnis zwischen den USA und Kuba gilt als äußerst gespannt.

Kuba hat die USA um Hilfe beim Wiederaufbau eines durch einen Großbrand zerstörten Treibstofflagers gebeten. Wie das kubanische Außenministerium am Freitag mitteilte, wurde die Anfrage am Mittwoch bei einer Onlinekonferenz von Experten aus beiden Ländern an die US-Behörden übermittelt, bei der es um "mögliche Wege der Zusammenarbeit bei der Sanierung" der Anlage ging.

Der wohl größte Brand in der Geschichte Kubas war am 5. August durch einen Blitzschlag in einen Treibstofftank in Matanzas im Westen des Karibikstaats ausgelöst worden. Bei dem Feuer wurden vier der acht Treibstofftanks in der Anlage zerstört. Jeder der Tanks hatte eine Kapazität von 52 Millionen Litern Rohöl. Bei den tagelangen Kämpfen gegen die Flammen waren 16 Feuerwehrleute ums Leben gekommen.

Die Beschädigung des größten Treibstofflagers des Landes stellt Kuba vor große Probleme. Zuvor hatte bereits der venezolanische Präsident Nicolás Maduro die Hilfe seines Landes beim Wiederaufbau der Anlage angeboten.

Extrem gespanntes Verhältnis

Die Beziehungen zwischen Kuba und den USA sind seit der kommunistischen Machtübernahme durch die von Fidel Castro angeführte Revolution Ende der 1950er Jahre extrem gespannt. Zuletzt lockerte die US-Regierung ihren Kurs gegenüber Havanna etwas. Ende April hatten die USA und Kuba erstmals seit vier Jahren auf hoher diplomatischer Ebene direkte Gespräche über Migration geführt. Es ging dabei unter anderem um die Umsetzung bestehender Einwanderungsabkommen - auch angesichts zuletzt gestiegener illegaler Migration aus dem sozialistischen Karibikstaat in die USA.

Das Personal an der US-Botschaft in Havanna war vor Jahren wegen des "Havanna-Syndroms" auf ein Minimum reduziert worden. Dutzende in der kubanischen Hauptstadt lebende US-Diplomaten und ihre Angehörigen hatten ab 2016 über rätselhafte Kopfschmerzen, Hörverlust, Schwindel und Übelkeit geklagt. Später wurden anderswo auf der Welt ähnliche Beschwerden gemeldet. In einem Bericht der US-Geheimdienste hieß es im Februar, manche Fälle des "Havanna-Syndroms" könnten gezielt durch eine Art elektromagnetische Strahlung ausgelöst worden sein.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte in seiner Amtszeit eine von seinem Vorgänger Barack Obama eingeleitete Annäherung an Kuba zurückgefahren. Nun schwenkt Trumps Nachfolger, Joe Biden, wieder etwas um.

(APA/AFP)

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