Sri Lanka

Pekings Schulden-Diplomatie

Das Einlaufen des chinesischen Aufklärungsschiffs Yuan Wang 5 in einem von China kontrollierten Hafen Sri Lankas verärgerte vor allem Indien.
Das Einlaufen des chinesischen Aufklärungsschiffs Yuan Wang 5 in einem von China kontrollierten Hafen Sri Lankas verärgerte vor allem Indien. Eranga Jayawardena / AP / pictur
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China wurde im Rahmen der Seidenstraße-Initiative zu einem Großgläubiger vieler Schwellen- und Entwicklungsländer. Das bringt auch politische Macht, wie der Fall Sri Lanka zeigt.

Sri Lanka war das erste Land, das durch den aktuellen ökonomischen Sturm über die Klippe gestoßen wurde. Die noch immer nicht ausgestandene Coronapandemie sorgte aufgrund durchbrochener Lieferketten weltweit bereits für ein merkliches Anziehen der Teuerung, als im Februar der Einmarsch Russlands in der Ukraine samt der dadurch ausgelösten Verwerfungen auf den Energie- und Lebensmittelmärkten endgültig für globale Schockwellen sorgte. Bereits im Mai musste der 22-Millionen-Einwohner-Inselstaat an der Südspitze des indischen Subkontinents die Rückzahlung seiner Schulden aussetzen. Seither wird fieberhaft versucht, zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds eine Lösung für das Schuldenproblem Colombos zu finden.

Bis Mitte kommender Woche ist ein Team des IWF in Sri Lankas Hauptstadt, um mit der neuen Regierung über die Restrukturierung der Schulden zu verhandeln. Neu ist die Regierung deshalb, weil Premierminister Mahinda Rajapaksa bereits im Mai aufgrund der immer größer werdenden Proteste sein Amt zurücklegte, im Juli folgte ihm der Präsident, sein Bruder, Gotabaya Rajapaksa. Letzterer verließ auch fluchtartig das Land. Denn die Wut der Sri Lanker ist groß. Die Wirtschaftskrise führt dazu, dass selbst Grundnahrungsmittel oder Treibstoffe kaum mehr erhältlich sind, weil dem Land die Devisen für Einkäufe auf den Weltmärkten fehlen.

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