Kurt Palm

Das Leben ist ein Piranhabecken

Kurt Palm betrachtet die Gesellschaft gern mit scharfem Blick. Was er sieht, gefällt ihm nicht.
Kurt Palm betrachtet die Gesellschaft gern mit scharfem Blick. Was er sieht, gefällt ihm nicht. Julius Hirtzberger
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Kurt Palm zeigt in seinem gelungenen Thriller »Der Hai im System« den Menschen von seiner deprimierendsten Seite. Und das leider höchst authentisch.

Kurt Palm mag die Menschen an sich nicht besonders. Das merkt man auch seinen Büchern an, in denen er die Spezies, die er für „einen Fehler der Natur“ hält, in seiner literarischen Manege immer wieder gnadenlos vorführt, und zwar nicht einmal nackt, sondern in grau gewordener, ausgeleierter Schlabberunterwäsche.

So stellt man sich zumindest die erste Figur vor, die in Palms neuem Thriller, „Der Hai im System“, auftritt. Der namenlose Ich-Erzähler hat sich in seiner versifften Altbauwohnung verbarrikadiert und steuert auf den Höhepunkt seines Lebens zu: auf Rache für alle erlittenen Demütigungen und Kränkungen – vor allem an seiner verstorbenen Mutter, die die Ohrfeige zur Kunstform erhoben hat. Das hat schon dem Buben einen ganz besonderen Hörschaden eingetragen, bei dem auch die leisesten Geräusche zur Qual werden. Dieser Mann hat ein Sturmgewehr mit 42 Schuss und freien Blick auf einen Schulhof.

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