Salzburger Festspiele

Philharmoniker im „Tristan“-Rausch

Viel Emotion bei ihrem letzten Konzert: Messiaens „Turangalila“-Symphonie und Wagner. Gefeiert wurden Salonen am Pult und Yuja Wang am Klavier.

Passt das „Tristan“-Vorspiel besser zu Liszts h-Moll-Sonate, wie es kürzlich Igor Levit bei seinem Salzburger Solorecital vorzeigte, oder zu Olivier Messiaens ebenso dem Tristan-Thema verpflichteter „Turangalila“-Symphonie? Auch mit Letzterer warteten die Wiener Philharmoniker beim letzten ihrer Festspielkonzerte auf. Vor 22 Jahren hatten sie Messiaen, ebenfalls im Großen Festspielhaus, zum ersten Mal aufgeführt, damals unter Zubin Mehta und mit Yvonne Loriod am Klavier.

Mit ihr verknüpft ist auch die Entstehung dieser „Hymne an die Freude, eine übermenschliche, überströmende, blendende und maßlose Freude“ – so der Komponist über sein zehnteiliges Orchester-Tableau. Zwar heiratete er sie erst 1961, nach dem Tod seiner ersten Frau. Aber schon die erste Begegnung, Anfang der 1940er-Jahre, inspirierte ihn zur orchestralen Liebeserklärung, die den Mittelteil seiner „Tristan“-Trilogie bildet. Das erklärt, warum dem Klavier so breiter Raum eingeräumt ist, womit man die Symphonie auch als Klavierkonzert ansprechen kann. Loriod war nämlich eine glänzende Pianistin, und ihr hat der spätere Gatte den höchst anspruchsvollen Part auf den Leib geschrieben. Sie bestritt auch die Uraufführung, 1949 in Boston.

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