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Wie Spekulanten Silber beeinflussen

Der Silberpreis ist im Sinkflug – und wird es wohl noch eine Weile bleiben.
Der Silberpreis ist im Sinkflug – und wird es wohl noch eine Weile bleiben. REUTERS
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Die globale Konjunktur schwächelt, Spekulanten trennen sich von Silberpapieren: Experten erklären, weshalb sie dem Silberpreis in naher Zukunft wenige Chancen einräumen.

Wien. Die Zinswende sorgt für Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten. Allein die Erwartungen weiterer Schritte der Notenbanken lösen größere Kursschwankungen aus. Zuletzt spekulierten viele Anleger etwa darauf, dass die US-Notenbank die Leitsätze in den kommenden Monaten womöglich weniger aggressiv anheben dürfte als zuletzt befürchtet. Der Grund dafür liegt in der Juli-Inflationsrate, sie stieg im Jahresvergleich um 8,5 Prozent an, damit weniger kräftig als im Vormonat.

Die Folgen solcher Meldungen waren auch an den Märkten für Edelmetalle sichtbar: So schnellte der Kurs für Gold ein gutes Stück nach oben. Auch die Silbernotierung gewann unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten an Wert und schnellte auf knapp über 20 Dollar je Unze. Der Grund? Damit könnte ein zinsloses Investment in Edelmetalle im Vergleich zum Kauf solider Anleihen wieder interessanter werden, vor allem nach Abzug der Inflation. Daraus ergibt sich der Realzins, der nach wie vor im Dollar- wie im Euroraum negativ ist. Anleger verlieren mit einem Bondinvestment nach Abzug der Inflation Geld.


Doch die Euphorie währte kurz. Inzwischen ist der Silberpreis auf 19 Dollar gesunken. Die Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. So kommt die Hälfte der Silbernachfrage aus der Industrie, etwa für Elektronikbauteile. Doch die Konjunkturaussichten trüben sich ein. Ende Juli hatte der Internationale Währungsfonds seine Prognosen gesenkt, diesen zufolge wird die Weltwirtschaft heuer nur noch um 3,2 Prozent wachsen. Das weckt Sorgen über die industrielle Nachfrage.

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