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Warum Wien Energie Milliarden braucht

Energiekrise Wienenergie
Die Wien Energie braucht dringend Geld. Die Stadt will dafür eine Kreditlinie über sechs Milliarden Euro vom Bund.Georges Schneider / picturedesk.
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Die im Besitz der Stadt befindliche Wien Energie braucht dringend Geld, um Verpflichtungen an der Strombörse zu erfüllen. Die Zeit drängt, zwei Milliarden braucht es bis Dienstagmittag.

Wien. Es war der Knalleffekt des am Sonntagabend kurzfristig einberufenen Stromkrisengipfels im Kanzleramt: Die Wien Energie braucht Liquidität in Milliardenhöhe, um Sicherheitskautionen für bereits getätigte Geschäfte an der Strombörse hinterlegen zu können. Finanzminister Magnus Brunner sah das Unternehmen in einer „finanziellen Notlage“, weshalb es am Montag weitere Verhandlungen zwischen Wien Energie, Finanzministerium, Finanzprokuratur und Vertretern der Stadt gab, in denen die konkreten Verträge für die finanzielle Hilfe des Bundes ausverhandelt werden sollten. Doch worum geht es eigentlich?

1 Wie viel Geld braucht die Wien Energie, und wofür wird es benötigt?

In einem Brief, den der Wiener Stadtrat Peter Hanke am Montag an das Finanzministerium geschickt hat und der der „Presse“ vorliegt, ersucht dieser um eine Kreditlinie im Ausmaß von sechs Milliarden Euro, die der Bund der Stadt gewähren soll, damit diese das Geld an die Wien Energie weiterleiten kann. Zwei Milliarden davon würden bis spätestens Dienstag zwölf Uhr gebraucht. Das Geld werde benötigt, um Margin-Zahlungen (Sicherheitskautionen) für Energiehandelsgeschäfte zu leisten. Eine abrupte Preiserhöhung Ende der Vorwoche an den Strombörsen habe für Montag, 29. August, eine plötzliche Margin-Zahlung in Höhe von 1,75 Milliarden Euro ausgelöst. Diese Zahlung könne mit Unterstützung der Stadt Wien noch abgedeckt werden, „weitere zu erwartende Finanzerfordernisse bedürfen jedoch der Unterstützung der Bundesfinanzierungsagentur“, so Hanke. Im Verlauf des Nachmittages erklärte Hanke, dass der Finanzbedarf auf bis zu zehn Milliarden Euro steigen könnte. Am Abend meinte Hanke dann mit Verweis auf die Entspannung an der Strombörse am Montag, dass für Dienstag nun doch keine zwei Milliarden mehr benötigt würden, sondern es sogar eine Gutschrift in dreistelliger Millionenhöhe für die Wien Energie geben dürfte. Allerdings sei zu erwarten, dass in den kommenden Tagen sich die Situation auch wieder verschärfen könne.

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