Freibad
Film

Beginnt im Freibad die Freiheit?

Burkini, Schönheitskult, Einsamkeit: In einem reinen Frauenschwimmbad werden in Doris Dörries Sommerkomödie „Freibad“ allerlei gesellschaftliche Konflikte ausgebadet.

Männer, Hunde und Beckenrandsprünge sind hier verboten. Sonst nicht viel – und das ist das Schöne am reinen Frauenschwimmbad, in dem, inspiriert vom einzigen solchen in Deutschland (das ausgerechnet in Freiburg liegt), Doris Dörries neue Sommerkomödie „Freibad“ spielt. Steckt doch schon im Wort Freibad ein Versprechen: Wenn schon nirgendwo sonst, dann kann ich wohl zumindest hier frei sein, oder?

Das denkt sich auch Yasmine (Nilam Farooq), die ihre Längen jetzt in Ganzkörperverhüllung schwimmt, um ihren Körper nicht fremden Urteilen auszusetzen. Was natürlich trotzdem passiert: Ist so ein schwarzer Bade-Catsuit der Untergang des Abendlandes oder eh ganz sexy? „Ach Kind, du siehst so arabisch aus“, ruft die türkische Großmutter verzweifelt. Die seit Langem hier badende Eva (Andrea Sawatzki), verarmter ehemaliger Schlagerstar und laut Eigenbeschreibung die „Uschi Obermaier von Giesing“, begegnet der Provokation mit demonstrativem Oben-ohne-Plantschen – ein Recht, für das sie schließlich schon vor Jahrzehnten gekämpft hat. Ihre Freundin Gabi (Maria Happel als Kleinstadtdiva mit Dauerkabine) trägt Kopftuch indes aus Modegründen – „Das ist Hermès!“.

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