Arbeiterkammer

Die neue AK-Direktorin: Juristin, Sozialexpertin, Fahrlehrerin

AK
  • Drucken

Silvia Hruška-Frank folgt Christoph Klein an der Spitze der Arbeiterkammer nach. Eva Wildfellner, die ursprünglich für die Funktion vorgesehen war, musste wegen eines Sportunfalls zurückziehen.

Es ist ein durchaus einflussreicher Job, den Silvia Hruška-Frank am Donnerstag antreten wird: Die Juristin wird Direktorin der Arbeiterkammer (AK). Damit stehen zwei Frauen an der Spitze der Arbeitnehmer-Organisation, die als einflussreicher Thinktank in der sozialdemokratischen Sphäre Österreichs gilt. Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl hat erst unlängst bekannt gegeben, dass sie für eine weitere Funktionsperiode zur Verfügung steht.

Hruška-Frank folgt als Direktorin Christoph Klein nach, der mit September in Pension geht. Sie war zuletzt Leiterin des Bereichs Soziales und maßgeblich für die Verhandlungen der arbeitsrechtlichen Corona-Regelungen verantwortlich, heißt es aus der AK.

Wie viel Einfluss Hruška-Frank auf das politische Geschehen wird nehmen können, hängt auch davon ab, wie die nächste Regierung zusammengesetzt ist. Der einstige Arbeiterkammer-Direktor Werner Muhm etwa galt als mächtiger Einflüsterer von SPÖ-Chef Werner Faymann, als dieser Bundeskanzler war. Muhm war stets in die Koalitionsverhandlungen eingebunden und maßgeblich für die Steuerreform der SPÖ-geführten Regierung verantwortlich. Schafft es die SPÖ unter Pamela Rendi-Wagner wieder in die Regierung, verleiht das auch der Arbeiterkammer mehr Gewicht.

Der Arbeitsdruck steige enorm, „die Bezahlung dümpelt wie ein Lippenbekenntnis vor sich hin“, sagte die neue AK-Direktorin Hruška-Frank am Montag bei ihrer Antrittspressekonferenz. „Wir können und dürfen uns nicht zurücklehnen, denn es gibt genug zu tun“, sagte sie, denn: „Krisen kann man auch gestalten.“

Wildfellner nach Sportunfall verletzt

Ihre Karriere in der Arbeiterkammer begann Hruška-Frank in der Abteilung Arbeitsrecht, 2016 übernahm sie die stellvertretende Leitung der Abteilung Sozialpolitik, 2016 wurde sie dort Bereichsleiterin. Ihr Jusstudium absolvierte sie laut AK nebenberuflich, ab dem zweiten Abschnitt arbeitete sie in Vollzeit. Hruška-Frank ist ausgebildete Fahrlehrerin und Mutter von zwei Kindern. Privat koche, tischlere und lese sie gerne – politische und historische Bücher genauso wie Krimis und Romane.

Als neue AK-Direktorin war zunächst eine andere vorgesehen: Im Februar war Eva Wildfellner als Nachfolgerin von Christoph Klein bestellt worden. Wildfellner laboriere an den Folgen eines Sportunfalls, die Genesung werde noch länger dauern, erklärte die AK. Wildfellner war Generalsekretärin im Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport und davor Kabinettschefin von Frauenministerin Sabine Oberhauser. (hie)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.