Corona

Schulstart ohne Tests und Masken – aber mit Infizierten

Antigentests wird es für Schülerinnen und Schüler weiter geben. Sie sind aber nicht mehr Pflicht.
Antigentests wird es für Schülerinnen und Schüler weiter geben. Sie sind aber nicht mehr Pflicht.Getty Images
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Das neue Schuljahr beginnt ohne große Sicherheitsvorkehrungen. Die Tests sind freiwillig, die Masken fallen. Symptomlose Infizierte werden in den Klassen Platz nehmen.

Es ist der dritte Schulstart seit Ausbruch der Pandemie – und es soll der bislang „normalste“ werden. Es wird keine verpflichtenden Coronatests und keine Maskenpflicht geben. Das verkündete Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Montag, exakt eine Woche vor Schulbeginn in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.

Die Schulen müssten, wie es Polaschek formulierte, „mit Corona leben lernen“. Fortan würden hier dieselben Regeln gelten wie in allen anderen Bereichen. Auch die Schulen richten sich nach dem Variantenmanagementplan des Gesundheitsministeriums. In dem vierstufigen Plan wird zwischen dem „Idealfall“ (die Pandemie läuft aus), dem „günstigen Fall“ (die Pandemie hält noch an, schwächt sich aber längerfristig ab), dem „ungünstigen Fall“ (die Pandemie hält an. Das Virus verändert sich weiter) und dem „sehr ungünstigen Fall“ (die Pandemie verstärkt sich) unterschieden. Derzeit befinden wir uns auf der zweiten Stufe (günstiger Fall). Damit ist an den Schulen alles ziemlich locker.

Tests

Die Zeiten verpflichtender Coronatests in der Schule sind (vorerst) vorbei. Schülerinnen und Schüler sollten aber sicherheitshalber noch bevor sie am Montag in die Schule zurückkehren einen PCR-Test machen. Darum bittet das Ministerium die Eltern. In der ersten Schulwoche werden den Kindern drei Antigentests (Montag, Dienstag, Mittwoch) zur Verfügung gestellt. Die können freiwillig gemacht werden. Für die zweite Schulwoche bekommen die Schüler auf Wunsch drei Antigen-Schnelltests für die Verwendung daheim mit. Generell sollten Antigentests an den Schulen immer vorrätig sein.

Von den genaueren PCR-Tests werden sich die Schulen vorerst aber verabschieden. Die seien derzeit nicht nötig. Da hat das Bildungsministerium durchaus Glück. Sie wären nämlich auch nicht vorrätig. Das Ministerium hat die Abwicklung der PCR-Tests zwar im Mai ausgeschrieben. Ein Einspruch sorgt aber für Verzögerung. Für den Wiener Gesundheitsstadtrat, Peter Hacker (SPÖ), ist das „eine Geschichte der unerträglichen Peinlichkeit“. Der Bildungsminister kontert. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die PCR-Tests eventuell gebraucht werden, würde es die mit Sicherheit geben, so sein Versprechen.

Masken

Bei der Rückkehr in die Schule muss auch die Maske nicht mehr mit. Weder in der Klasse noch auf dem Gang muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Freiwillig ist das freilich jederzeit möglich.

Aus dem Schulbild werden die FFP2-Masken dennoch nicht verschwinden. Für Infizierte besteht eine Tragepflicht (siehe nächster Punkt). Sollte es an einem Standort zu vermehrten Infektionen kommen, so haben aber auch die Direktoren die Möglichkeit, schärfe Regeln vorzuschreiben. Für bis zu zwei Wochen können sie sowohl eine Masken- als auch eine Testpflicht verhängen. Für einen längeren Zeitraum braucht es die Zustimmung der Bildungsdirektion.

Infizierte

Im neuen Schuljahr werden sich auch Infizierte in den Klassenzimmern befinden. Denn sowohl Lehrer als auch Schüler dürfen oder müssen trotz Infektion mit einer FFP2-Maske in den Unterricht kommen. Das gilt freilich nur für symptomlose Infizierte. „Es gibt keinen Grund, den Bildungsbereich anders zu behandeln als andere Lebensbereiche“, sagt Bildungsminister Polaschek, der überraschend ohne Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vor die Medien trat, mit dem Blick auf die generell bereits abgeschaffte Quarantänepflicht.

Wobei die Pflicht, auch infiziert in der Arbeit zu erscheinen, nicht für alle Lehrer gleichermaßen gilt. Der Bund kann die Anwesenheitspflicht für symptomlose Infizierte nur im Bereich der Bundesschulen vorgeben. In den Pflichtschulen sind die Länder Dienstgeber – und gehen teilweise einen anderen Weg. Wien und das Burgenland haben bereits angekündigt, dass infizierte Lehrer lieber zu Hause bleiben sollen. Auch Salzburg und Kärnten tendieren dazu. Der Bildungsminister kritisiert diese „Insellösungen“. Die seien „nicht zielführend“.

Auch bei den Schülerinnen und Schülern gibt es eine Ausnahme. In den Volksschulen müssen infizierte Kinder zu Hause bleiben. Ihnen sei ein ständiges Tragen der FFP2-Maske nämlich nicht zumutbar.

Doch dürfen oder müssen symptomlose Infizierte, Schüler wie Lehrer, nun grundsätzlich in die Schule? Der Bildungsminister versuchte die Frage zuerst mit Antworten wie „Wir zwingen diese Menschen nicht dazu, zu Hause zu bleiben“ zu umschiffen und sagte dann doch: „Ja, dann müssen sie, wenn sie sich gesund fühlen.“ Ob man sich gesund fühle oder nicht, das habe man aber selbst in der Hand. Insofern sei es doch eine „subjektive Entscheidung“.

In den Schulen muss es jedenfalls eigene (Pausen)-Räume für Infizierte geben. In diesen dürfen Infizierte dann auch einmal die FFP2-Maske abnehmen.

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