Grenzfluss

Nach Oder-Fischsterben: Bestand erholt sich

Tausende Fische verendeten zuletzt in der Oder - vermutlich aus mehreren Gründen.
Tausende Fische verendeten zuletzt in der Oder - vermutlich aus mehreren Gründen.APA/dpa/Patrick Pleul
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Bei ersten Untersuchungen waren unter 550 gesunden Fischen 14 Arten entdeckt worden. Bis die Oder wieder vollkommen ausgeheilt ist, „das wird Jahre dauern", schätzt der Landesfischereiverband.

Nach dem massenhaften Fischsterben in der Oder erholt sich der Bestand nach Angaben der Berufsfischer zusehends. Das Ergebnis von zwei Untersuchungen in der Oder sei, dass es den Fischen überraschend gut gehe, sagte Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Brandenburg-Berlin, am Dienstag.

Gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) war er auf einem Flussabschnitt bei Brieskow-Finkenheerd nahe Frankfurt (Oder) unterwegs, um den Fischbestand bei einer zweiten Beprobung zu erkunden. "Die Oder erholt sich zusehends. Man sieht lebende Muscheln und Schnecken und Fische, die vital sind."

Seit Anfang August war aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss tonnenweise toter Fisch geborgen worden. Mehrere hundert chemische Substanzen könnten als Mitverursacher der Umweltkatastrophe in Frage kommen, hatte die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke am Montag mitgeteilt. Die genaue Ursache für die Umweltkatastrophe ist noch unklar. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.

„Die Oder erholt sich"

Bei einer ersten Untersuchung vor elf Tagen waren Dettmann zufolge unter 550 gesunden Fischen 14 Arten entdeckt worden, darunter Barsche, kleine Zander, Hechte, Steinbeißer. Letzterer sei eine sehr empfindliche Fischart. Auch eine zweite Beprobung an diesem Dienstag habe ein vorläufiges positives Bild gebracht. Es seien noch mehr gesunde Fischarten hinzugekommen, eine endgültige Auswertung folge, so Dettmann. Offenbar habe das Algentoxin nicht alle erreicht.

Mittlerweile ist das Wasser der Oder nach Angaben des Geschäftsführers des Landesfischereiverbands um etwa einen Meter gestiegen. "Die Oder erholt sich, aber bis das ausgeheilt ist, was kaputt gegangen ist, das wird Jahre dauern", schätzte Dettmann ein.

(APA/dpa)

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