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Die späte Suche nach gutem Sex

Meine Stunden mit Leo
Meine Stunden mit LeoFilmladen Filmverleih
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Die 63-jährige Emma Thompson spielt in „Meine Stunden mit Leo“ eine Frau, die endlich sexuelle Erfüllung will – und mithilfe eines Callboys lernt, ihren Körper zu lieben. Revolutionär? Durchaus. Und dabei ein zartes Konversationsstück. Ab Freitag im Kino.

Nancy Stokes setzt die Lesebrille auf, um ihre Liste der sexuellen Praktiken durchzugehen, die sie an diesem Nachmittag erledigen will. Hat sie dafür genug Zeit gebucht?, fragt sie Leo Grande, den Callboy, den sie sich ins Hotelzimmer bestellt hat. Sie bespricht die geplanten Aktivitäten, als wären sie Hausarbeiten oder Besorgungen, die es abzuarbeiten gilt. Um sie hinter sich zu bringen. Nicht um sie zu machen, sondern um sie gemacht zu haben.

Diese Frau hat viel aufzuholen, und damit ist nicht nur ihre relative sexuelle Unerfahrenheit gemeint. Das wird schnell deutlich in der Tragikomödie „Meine Stunden mit Leo“ (Originaltitel: „Good Luck to You, Leo Grande“), die ab Freitag im Kino zu sehen ist – und die sich um ein Thema dreht, das im Film wie auch generell im öffentlichen Diskurs so gut wie nie in den Vordergrund rückt: die Lust von Frauen jenseits der 50. Oder in diesem Fall: Die Schwierigkeiten einer reiferen Frau, ihre eigene Lust zuzulassen. Die 63-jährige britische Edelmimin Emma Thompson spielt diese verwitwete, pensionierte Religionslehrerin, die auf der Suche nach Erfüllung einen gut aussehenden jungen Sexarbeiter (gespielt vom Iren Daryl McCormack) bezahlt.

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