Saudiarabien

Mohammed bin Salman, der verhinderte Feminist

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman.
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman.(c) REUTERS (LOUIZA VRADI)
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Aktivistinnen sehen sich vermehrt mit drakonischen Haftstrafen konfrontiert, doch gleichzeitig gibt sich der Kronprinz emanzipatorisch. Er will alleine als Pionier der Frauenrechte gelten.

Viel ist nicht bekannt über Nourah bint Saeed al-Qahtani. Auf Twitter dürfte sie ein Pseudonym verwendet haben, in jedem Fall äußerte sie sich kritisch gegenüber der saudischen Monarchie, forderte Frauenrechte ein. Zu viel Meinung für eine Person, befand das saudische Sonderstrafgericht, das als willfähriger Exekutor des Kronprinzen, Mohammed bin Salman, gilt. Das Urteil ist drakonisch: 45 Jahre Haft. Al-Qahtani habe versucht, mit ihren Tweets soziale Unruhe zu stiften, befand das Gericht. Sie habe nichts anderes gemacht, hielt hingegen die Organisation Dawn mit Sitz in Washington fest, „als ihre Meinung kundzutun“.

Dawn (Democracy for the Arab World Now), von Jamal Khashoggi gegründet, versucht eigenen Angaben zufolge mehr über das Urteil und al-Qahtani in Erfahrung zu bringen. Besser dokumentiert ist das Urteil gegen Salma Al-Shehab. Die Medizinerin und zweifache Mutter, die im britischen Leeds lebt, war zu Besuch in ihrer saudischen Heimat, als sie im Jänner des vergangenen Jahres festgenommen wurde. Auch in al-Shebabs Fall interpretierten die Behörden ihre Tweets als Aufstachelung und Terrorpropaganda.

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