USA

Der unangenehme Gast Joe Biden

Biden reist aktuell durch Pennsylvania. Der Senatskandidat dort lässt den Präsidenten außen vor.
Biden reist aktuell durch Pennsylvania. Der Senatskandidat dort lässt den Präsidenten außen vor.AFP
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Joe Biden tourt vor den Midterms durchs Land, manche Demokraten würden den Präsidenten aber lieber verstecken – trotz politischer Erfolge.

John Fetterman ist nicht der alltäglichste Kandidat für den US-Senat. Über zehn Jahre lang war er Bürgermeister eines kleinen Ortes in Allegheny County – im Umland von Pittsburgh – und revitalisierte die frühere Stahlstadt, ehe er 2019 Vizegouverneur von Pennsylvania wurde. Über zwei Meter groß, meist in Shorts und Sweatern, tätowiert. Seine Frau, Gisele Barreto Fetterman, ist mit Kim Kardashian befreundet. Er postet Memes mit dem Rapper Drake, sie kann Instagram. Die Fettermans sprechen die Sprache des Internets, ihre Hunde haben es längst zu inoffiziellen Maskottchen des Bundesstaats geschafft.
Fetterman, 53 Jahre alt, Demokrat, kämpft um den 2022 frei werdenden Senatssitz von Pat Toomey – ein Republikaner, der für die Amtsenthebung Präsident Donald Trumps nach dem Sturm aufs Kapitol am 6. Jänner 2021 gestimmt hatte. Und das mit der Internetaffinität kommt Fetterman zugute. Er hatte im Mai einen Schlaganfall, zugleich wurde ihm eine Herzerkrankung diagnostiziert. Fetterman geht den Wahlkampf also langsamer an, er muss. Auftritte hat er erst seit August wieder. Und er erklärt, dass er – wie so viele Männer – seine Gesundheit viel zu lange nicht ernst genommen habe.


Sein republikanischer Opponent ist zufällig ein Herz-Lungen-Chirurg: Mehmet Oz, besser bekannt als Dr. Oz, hatte eine langjährige Karriere als Fernsehdoktor mit fragwürdigen Ansichten zu alternativen Heilmethoden, als Trump ihn in die Politik holte. Die Fachausbildung scheint Dr. Oz jedenfalls nicht davon abzuhalten, Fetterman wegen seines Schlaganfalls zu attackieren. Oz liegt in den Umfragen hinter dem Vizegouverneur. Fetterman könnte den Demokraten in einer umkämpften Midterm-Wahl einen neuen Senatssitz bescheren.

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